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Parteitag der SPD in Hannover

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nicht nachgefragt werden o<strong>der</strong> als Schwarzarbeit<br />

ausgeführt werden.<br />

Die konzeptionslose Wirtschaftspolitik <strong>der</strong><br />

Bundesregierung bietet ke<strong>in</strong>e verläûliche<br />

Grundlage für längerfristige Unternehmensentscheidungen.<br />

Sie ist das gröûte<br />

Hemmnis für Investitionen.<br />

Forschung und Entwicklung, Bildungswesen<br />

und Existenzgründungen s<strong>in</strong>d die notwendige<br />

Innovationsbasis zur Erhaltung<br />

und Schaffung neuer Arbeitsplätze. Trotz<br />

dieser Erkenntnis wird die För<strong>der</strong>ung dieser<br />

Bereiche immer stärker e<strong>in</strong>geschränkt.<br />

Von e<strong>in</strong>er aktiven Beschäftigungspolitik <strong>der</strong><br />

Bundesregierung zum Abbau <strong>der</strong> Arbeitslosigkeit<br />

kann ke<strong>in</strong>e Rede se<strong>in</strong>. Die durchgeführten<br />

Maûnahmen führen vielmehr zu<br />

negativen Beschäftigungseffekten, wie deutlich<br />

an <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Arbeitslosigkeit<br />

zu erkennen ist.<br />

1. Maûnahmen e<strong>in</strong>er aktiven Beschäftigungspolitik<br />

Die Probleme <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzierung <strong>der</strong> Sozialpolitik<br />

s<strong>in</strong>d zum Teil dadurch entstanden,<br />

daû den Sozialversicherungen im Zuge <strong>der</strong><br />

F<strong>in</strong>anzierung <strong>der</strong> deutschen E<strong>in</strong>heit versicherungsfremde<br />

Lasten aufgebürdet wurden.<br />

Die wesentliche Ursache ist aber die<br />

hohe Arbeitslosigkeit, die zu E<strong>in</strong>nahmeausfällen<br />

± Steuern und Beiträge für die<br />

Sozialversicherungen ± führt und erhöhte<br />

Ausgaben für die Unterstützung <strong>der</strong><br />

Arbeitslosen verursacht. Vorrangiges Ziel<br />

von Wirtschafts- und Sozialpolitik muû<br />

daher <strong>der</strong> nachhaltige Abbau <strong>der</strong> Arbeitslosigkeit<br />

se<strong>in</strong>.<br />

1.1. Steigerung des Wirtschaftswachstums<br />

Das Bruttosozialprodukt <strong>in</strong> Westdeutschland<br />

ist <strong>in</strong> den 35 Jahren von 1960 bis 1995<br />

zwar real um 270 % und durchschnittlich<br />

um 2,9 % pro Jahr gestiegen. Diese Steigerung<br />

hat aber gerade dazu ausgereicht, die<br />

laufenden Produktivitätsverbesserungen<br />

(2,7 % pro Jahr) auszugleichen, die zur<br />

Erhaltung <strong>der</strong> <strong>in</strong>ternationalen Wettbewerbsfähigkeit<br />

beson<strong>der</strong>s im <strong>in</strong>dustriellen<br />

Bereich notwendig s<strong>in</strong>d und die letztlich<br />

durch die hohe Qualifikation <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />

erreicht wurden. Die Zahl <strong>der</strong> Erwerbstätigen<br />

lag 1995 mit 28,5 Mio. nur um 8 %<br />

höher als 1960 mit 26,4 Mio.<br />

Das durchschnittliche Wirtschaftswachstum<br />

führte also nicht zu e<strong>in</strong>er nennenswerten<br />

Steigerung des Beschäftigungsvolumens.<br />

Erst bei e<strong>in</strong>er Wachstumsrate von<br />

mehr als 3 % ist mit zusätzlichen Arbeitsplätzen<br />

zu rechnen. Solche Wachstumsraten<br />

s<strong>in</strong>d aber <strong>in</strong> den letzten Jahren nicht<br />

erreicht worden und werden auch <strong>in</strong> Prognoserechnungen<br />

für die nächsten zehn<br />

Jahren nicht erwartet.<br />

Da mit dem durchschnittlichen Wachstum<br />

kaum mehr als <strong>der</strong> Ausgleich <strong>der</strong> Produktivitätssteigerungen<br />

erreicht werden kann,<br />

bedarf es weiterer Maûnahmen zum nachhaltigen<br />

Abbau <strong>der</strong> Arbeitslosigkeit.:<br />

1.2. Direktmaûnahmen zum Abbau <strong>der</strong><br />

Arbeitslosigkeit<br />

Die vorhandene hohe Arbeitslosigkeit kann<br />

nur durch e<strong>in</strong> Bündel von Maûnahmen<br />

reduziert werden, die geme<strong>in</strong>sam von den<br />

Tarifpartnern und dem Gesetzgeber durchzuführen<br />

s<strong>in</strong>d. Die beiden Schwerpunkte<br />

dieser Maûnahmen s<strong>in</strong>d die Arbeitszeitverkürzung<br />

zur Verteilung des vorhandenen<br />

Arbeitsvolumens auf mehr Beschäftigte<br />

sowie die Beschäftigungsprogramme, <strong>der</strong>en<br />

Ziel die Vergröûerung des Arbeitsvolumens<br />

darstellt.<br />

Maûnahmen Zusätzliche<br />

Arbeitsplätze<br />

bis zum Jahr 2000<br />

(Westdeutschland)<br />

A. Arbeitszeitverkürzung<br />

± Halbierung <strong>der</strong> Überstunden,<br />

Ausgleich durch Freizeit 350000<br />

± Erhöhung <strong>der</strong> Teilzeitarbeit,<br />

Steigerung<br />

<strong>der</strong> Teilzeitquote von 19 %<br />

auf 24 % 500000<br />

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