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Parteitag der SPD in Hannover

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nenswerten Konsequenzen gezogen worden.<br />

Dabei s<strong>in</strong>d die Voraussetzungen <strong>in</strong><br />

Deutschland für e<strong>in</strong>e ökologische Energiereform<br />

günstiger als <strong>in</strong> vielen an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n,<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e durch e<strong>in</strong>e, dafür aufgeschlossenen<br />

Bevölkerungsmehrheit, hohe<br />

technologische Standards im Bereich <strong>der</strong><br />

Energiealternativen und durch das Vorliegen<br />

ausgereifter Reformkonzepte als<br />

Ergebnis e<strong>in</strong>er jahrelang geführten Alternativdiskussion.<br />

H<strong>in</strong>zu kommt, daû Deutschland<br />

als Hochverbrauchsland für Energie<br />

groûe Effizienzsteigerungspotentiale hat.<br />

Dem gegenüber steht e<strong>in</strong> absolut unzulängliches<br />

Markte<strong>in</strong>führungsprogramm <strong>der</strong><br />

Bundesregierung für Erneuerbare Energien<br />

(1997: 18 Mio. DM); e<strong>in</strong> Wirrwarr an<br />

unterschiedlichen För<strong>der</strong>programmen <strong>in</strong><br />

Bundeslän<strong>der</strong>n, die zu e<strong>in</strong>em ständigen<br />

¹stop and goª führen und die kont<strong>in</strong>uierliche<br />

Entwicklung des Produktions- und<br />

Installationsgewerbes verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n, und zahllose<br />

adm<strong>in</strong>istrative Schikanen bis <strong>in</strong> untere<br />

Verwaltungsebenen, die erneuerbaren<br />

Energien gegenüber fossilen Energien<br />

beh<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Bürger und Unternehmen<br />

entmotivieren.<br />

Neben ordnungspolitischen Maûnahmen<br />

im Bereich <strong>der</strong> Besteuerung atomarer und<br />

fossiler Energien und <strong>der</strong> Vorrangregelungen<br />

für Strom aus Erneuerbaren Energien<br />

und aus Blockheizkraftwerken ist es nötig,<br />

die Genehmigungshürden für Erneuerbare<br />

Energien <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em gesetzgeberischen Entwurf<br />

zu beseitigen, e<strong>in</strong>e Technologieoffensive<br />

zu starten und e<strong>in</strong>e verläûliche F<strong>in</strong>anzierungsgrundlage<br />

für private Investitionen<br />

zu schaffen.<br />

Folgende politische <strong>in</strong>itiativen s<strong>in</strong>d vordr<strong>in</strong>glich:<br />

3.1 E<strong>in</strong>e ökologische Steuerreform bleibt<br />

e<strong>in</strong> aktuell unerläûliches und unaufschiebbares<br />

Erfor<strong>der</strong>nis für e<strong>in</strong>e Energiereform<br />

wie für die Schaffung e<strong>in</strong>er neuen materiellen<br />

Basis <strong>der</strong> Industriegesellschaft.<br />

Dazu gehört die Abschaffung aller umweltschädlichen<br />

Steuerprivilegien auf nicht-<br />

256<br />

erneuerbare Energien, u. a. die Auflösung<br />

bzw. Nachversteuerung überzogener Rückstellungen<br />

für die atomare Entsorgung, <strong>der</strong><br />

Steuerbefreiung des Flugtreibstoffs und <strong>der</strong><br />

M<strong>in</strong>eralölsteuerbefreiung für m<strong>in</strong>eralverarbeitende<br />

Betriebe. Diese Steuerbefreiungen<br />

stellen e<strong>in</strong>e Fehlallokation von Mitteln dar<br />

und wi<strong>der</strong>sprechen marktwirtschaftlichen<br />

Pr<strong>in</strong>zipien. Die Groûe Steuerreform muû<br />

mit <strong>der</strong> ökologischen Steuerreform verknüpft<br />

werden.<br />

Elemente dieser Steuerreform s<strong>in</strong>d:<br />

± Entlastung von Arbeitskosten durch<br />

Höherbelastung des Verbrauchs nichterneuerbarer<br />

Energieträger;<br />

± Steuerbefreiung für Erneuerbare Energien;<br />

± F<strong>in</strong>anzierung von Initiativen für die<br />

Mobilisierung erneuerbarer Energietechnologien<br />

aus den Mehre<strong>in</strong>nahmen durch<br />

abgeschaffte Steuerprivilegien für<br />

atomare und fossile Energien.<br />

± Die ökologische Steuerreform muû<br />

durch ordnungspolitische Maûnahmen<br />

flankiert werden, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e im<br />

Bereich <strong>der</strong> Gebäudeheizung nach dem<br />

Beispiel <strong>der</strong> Berl<strong>in</strong>er Solaranlagen-Verordnung.<br />

3.2 Die Novellierung des Energiewirtschaftsgesetzes<br />

muû im Rahmen <strong>der</strong> Vorgaben<br />

<strong>der</strong> EU-Richtl<strong>in</strong>ie so erfolgen, daû<br />

dadurch die ökologische und marktwirtschaftliche<br />

Umgestaltung des Energiesystems<br />

geför<strong>der</strong>t statt ± wie bei Realisierung<br />

des <strong>der</strong>zeitigen Regierungsentwurfs zu<br />

befürchten ± beh<strong>in</strong><strong>der</strong>t wird. Die Entflechtung<br />

von Stromproduktion, -transport und<br />

-verteilung muû vorangetrieben werden.<br />

Unternehmen <strong>in</strong> mehrheitlich öffentlicher<br />

Hand sollten beispielhaft nach diesen<br />

Funktionen entflochten werden.<br />

3.3 Gegen den weiteren Aufkauf von städtischen<br />

Verteilerunternehmen muû <strong>der</strong><br />

Netzrückkauf durch Geme<strong>in</strong>den erleichtert<br />

werden, <strong>der</strong> den Netzwert am Restwert<br />

orientiert. Vom Verkauf von Stadtwerken<br />

durch Städte raten wir ab, wenn diese die<br />

Konzentrationsprozesse för<strong>der</strong>n und den

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