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Parteitag der SPD in Hannover

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vermiedene Kosten <strong>der</strong> Arbeitslosigkeit<br />

entstehen sowie durch Mehre<strong>in</strong>nahmen aus<br />

Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen<br />

<strong>in</strong>folge <strong>der</strong> positiven Beschäftigungswirkungen<br />

aus <strong>der</strong> <strong>in</strong>duzierten Wachstumssteigerung<br />

im Inland.<br />

Bei den Beschäftigungsprogrammen wird<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e Arbeit statt Arbeitslosigkeit<br />

f<strong>in</strong>anziert. Wenn bisher Arbeitslose e<strong>in</strong><br />

Monatse<strong>in</strong>kommen von brutto DM 3000,±<br />

erhalten (z. B. aus e<strong>in</strong>em Son<strong>der</strong>etat <strong>der</strong><br />

Bundesanstalt für Arbeit), so können über<br />

1 Million Arbeitsplätze mit e<strong>in</strong>em F<strong>in</strong>anzaufwand<br />

von rd. 8 Mrd. DM geschaffen<br />

werden. Hier gilt h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Kosten<br />

und Entlastungen dasselbe wie bei den<br />

Investitionsprogrammen.<br />

V. Unsere Städte brauchen den sozialen<br />

Frieden<br />

Deutschland braucht starke, selbständig<br />

handelnde und selbstbewuûte Städte. Sie<br />

s<strong>in</strong>d Zentren <strong>der</strong> Produktion, des Handels<br />

und <strong>der</strong> Dienstleistung. Ihre Rolle als<br />

Wirtschaftszentren können die Städte nur<br />

wahrnehmen, wenn ihre Bewohner<strong>in</strong>nen<br />

und Bewohner bereit und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage s<strong>in</strong>d,<br />

sich den Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> heutigen<br />

Arbeitswelt zu stellen.<br />

Grundvoraussetzung für den hohen E<strong>in</strong>satz<br />

und die hohe Flexibilität, die <strong>der</strong> heutige<br />

Arbeitsmarkt von den Beschäftigten for<strong>der</strong>t,<br />

ist e<strong>in</strong> funktionierendes soziales<br />

Sicherungssystem. Erst den e<strong>in</strong>zelnen stützende<br />

soziale Strukturen und die Gewiûheit<br />

des bereitstehenden Hilfesystems<br />

schaffen die notwendigen Handlungsfreiheiten.<br />

Durch e<strong>in</strong>e vorbeugende Ausrichtung<br />

<strong>der</strong> Sozialpolitik s<strong>in</strong>d lebenswerte stabile<br />

Verhältnisse <strong>in</strong> den Städten zu schaffen<br />

und zu för<strong>der</strong>n, um so Konflikte und Krisen<br />

möglichst von vorne here<strong>in</strong> zu vermeiden<br />

zu können. Je<strong>der</strong>, <strong>der</strong> <strong>in</strong> Not gerät,<br />

muû die erfor<strong>der</strong>liche Hilfe und damit die<br />

Chance erhalten, wie<strong>der</strong> zu e<strong>in</strong>em unabhängigen<br />

und selbstbestimmten Leben<br />

zurückzuf<strong>in</strong>den. Dabei setzen wir vorrangig<br />

auf Hilfe zur Selbsthilfe, die dazu beiträgt,<br />

soziale Ungleichheiten abzubauen, soziale<br />

Integration zu ermöglichen, solidarisches<br />

Handeln zu erleichtern und damit den<br />

sozialen Frieden <strong>in</strong> den Städten zu erhalten.<br />

Die Leistungsfähigkeit <strong>der</strong> Städte im sozialen<br />

Bereich und damit ihre Möglichkeiten,<br />

ihren Beitrag für den sozialen Frieden <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Stadt zu leisten, wird zunehmend e<strong>in</strong>geschränkt:<br />

E<strong>in</strong>erseits s<strong>in</strong>ken die E<strong>in</strong>nahmen, an<strong>der</strong>erseits<br />

wachsen die von den Städten zu erledigenden<br />

Aufgaben und werden ihnen<br />

zusätzliche Lasten von Bund und Land auferlegt.<br />

Dies verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t den notwendigen<br />

E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> den <strong>der</strong>zeit wichtigsten Problemfel<strong>der</strong>n<br />

sozialer Sicherung:<br />

± Die Bekämpfung <strong>der</strong> Arbeitslosigkeit<br />

und ihrer Folgen wird ohne zusätzliche<br />

Mittel immer mehr den Städten auferlegt<br />

± In Folge von Arbeitslosigkeit, wachsen<strong>der</strong><br />

Teilzeitarbeit und wachsenden Zahlen<br />

an ger<strong>in</strong>gfügig Beschäftigten erhöht<br />

sich die Zahl <strong>der</strong> Armen. Gezielte<br />

Armutsbekämpfung braucht Investitionen<br />

<strong>in</strong> die Selbsthilfekräfte <strong>der</strong> Betroffenen.<br />

Diese Mittel stehen kaum noch zur<br />

Verfügung.<br />

± Der Personenkreis <strong>der</strong>er, die sich aus<br />

eigener Kraft nicht mit ausreichendem<br />

Wohnraum versorgen können, wird gröûer.<br />

Das als Hilfe <strong>in</strong> dieser Zwangslage<br />

geschaffene Wohngeld, e<strong>in</strong>e Aufgabe von<br />

Bund und Land, wird den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>in</strong> den Städten nicht mehr gerecht.<br />

Dies führt von Jahr zu Jahr zu steigenden<br />

Lasten <strong>der</strong> Städte als Sozialhilfeträger,<br />

die ihnen von niemandem ersetzt<br />

werden. Würde jetzt noch <strong>der</strong> Rückzug<br />

des Bundes aus <strong>der</strong> Wohnungsbauför<strong>der</strong>ung<br />

Realität, ohne daû das Land e<strong>in</strong>spr<strong>in</strong>gt,<br />

s<strong>in</strong>d die Städte mit diesem Problem<br />

weitgehend alle<strong>in</strong>gelassen und<br />

überfor<strong>der</strong>t.<br />

± Die Bevölkerung wird <strong>in</strong>sgesamt deutlich<br />

älter. Darauf wird sich die gesamte Infrastruktur<br />

<strong>der</strong> Städte e<strong>in</strong>stellen müssen.<br />

Wir wollen alten Menschen möglichst<br />

lange ihre gewohnte Umgebung erhalten.<br />

Deshalb müssen die Wohnungen<br />

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