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Parteitag der SPD in Hannover

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1. Bildung: Priorität <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er sozialen<br />

Demokratie<br />

Bildung und Qualifikation s<strong>in</strong>d von entscheiden<strong>der</strong><br />

Bedeutung für die Lebenschancen<br />

<strong>der</strong> Menschen, für die Zukunft <strong>der</strong><br />

sozialen Demokratie <strong>in</strong> Deutschland und<br />

nicht zuletzt für die wirtschaftliche, ökologische<br />

und kulturelle Entwicklung und<br />

damit für den allgeme<strong>in</strong>en Wohlstand<br />

unseres Landes.<br />

Willy Brandt hat 1969 mit <strong>der</strong> sozialliberalen<br />

Bundesregierung ebenso wie seither<br />

sozialdemokratisch geführte Bundes- und<br />

Landesregierungen die Weichen dafür<br />

gestellt, daû im Westen Deutschlands Bildung<br />

für viele und mehr Chancengleichheit<br />

möglich wurden. Mehr Demokratie wagen,<br />

gleiche Chancen für alle, Durchlässigkeit<br />

und Gleichwertigkeit von beruflicher und<br />

allgeme<strong>in</strong>er Bildung ± das waren und s<strong>in</strong>d<br />

bis heute unsere Leitziele.<br />

Den Bildungswillen <strong>der</strong> Menschen konnte<br />

auch die konservative Bundesregierung<br />

nicht aufhalten. Nie zuvor, läût sich nach<br />

den Jahren <strong>der</strong> Reform und des Ausbaus<br />

im Westen und nach <strong>der</strong> Phase <strong>der</strong><br />

Erneuerung im Osten unseres Landes<br />

sagen, hat es <strong>in</strong> Deutschland e<strong>in</strong>e so gut<br />

ausgebildete junge Generation und so gute<br />

Voraussetzungen für e<strong>in</strong>e lernfähige, für<br />

e<strong>in</strong>e lernende Gesellschaft gegeben.<br />

Trotzdem haben wir nach 15 Jahren konservativer<br />

Regierung <strong>in</strong> Bonn e<strong>in</strong>en<br />

Höchststand <strong>der</strong> Arbeitslosigkeit und<br />

Staatsverschuldung bei höchster Abgabenlast<br />

für die Familien; und dennoch haben<br />

wir e<strong>in</strong>en Tiefstand <strong>der</strong> Bildungs- und Forschungsausgaben<br />

des Bundes. Unser Bildungssystem<br />

ist durch die Konservativen<br />

massiv gefährdet. Die junge Generation hat<br />

deshalb allen Grund mit Sorge und Pessimismus<br />

<strong>in</strong> die Zukunft zu blicken.<br />

Wer Innovation will, muû zur Verän<strong>der</strong>ung<br />

bereit se<strong>in</strong>; deshalb werden wir Sozialdemokraten<br />

neue Wege und Instrumente zur<br />

Erreichung unserer Ziele entwickeln. Wir<br />

werden jedoch an unseren Grundwerten<br />

festhalten, wenn es um die Verteidigung<br />

des Sozialstaates und des Kulturstaates<br />

geht.<br />

2. Der Ertrag <strong>der</strong> Bildungsreform<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten, Schulen, alle Lernorte <strong>der</strong><br />

dualen Berufsausbildung, Hochschulen und<br />

Institutionen <strong>der</strong> Weiterbildung, <strong>in</strong> denen<br />

heute gelernt und gelehrt wird, haben im<br />

Westen seit den Aufbruchsjahren <strong>der</strong> Bildungsreform<br />

und im Osten seit <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>igung<br />

e<strong>in</strong>en kaum vorstellbaren Expansions-<br />

und Wandlungsprozeû durchlaufen.<br />

Das Qualifikations- und Bildungsniveau<br />

<strong>der</strong> heute im Arbeits- und Berufsleben Stehenden<br />

ist hoch; und die Nachfrage nach<br />

qualifizierter Bildung und Ausbildung ist<br />

ungebrochen. 17 Millionen Menschen lernen<br />

<strong>in</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten, Schulen und Hochschulen;<br />

etwa 20 Millionen Menschen<br />

beteiligen sich an <strong>der</strong> Weiterbildung. Den<br />

allergröûten Teil <strong>der</strong> Bildungsausgaben tragen<br />

die Län<strong>der</strong>, die ger<strong>in</strong>gsten trägt mit<br />

dramatisch abnehmen<strong>der</strong> Tendenz <strong>der</strong><br />

Bund. Aufbau und Reform haben die Bildungs<strong>in</strong>stitutionen<br />

und ihre Inhalte verän<strong>der</strong>t.<br />

± Im Westen f<strong>in</strong>den drei von vier K<strong>in</strong><strong>der</strong>n,<br />

im Osten nahezu jedes K<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>en Platz<br />

im K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten. Der Alltag <strong>in</strong> den K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten<br />

ist mehr als je zuvor k<strong>in</strong>dgerecht<br />

gestaltet.<br />

± Die Grundschulen s<strong>in</strong>d zu Zentren pädagogischer<br />

Reformen geworden. Ihre<br />

Arbeit strahlt <strong>in</strong> die weiterführenden<br />

Schulen aus. Dort haben die Herausfor<strong>der</strong>ungen,<br />

die von den <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er verän<strong>der</strong>ten<br />

Umwelt heranwachsenden Schüler<strong>in</strong>nen<br />

und Schülern sowie von <strong>der</strong><br />

Entwicklung <strong>der</strong> Gesamtschule ausgehen,<br />

e<strong>in</strong>en tiefgreifenden Wandlungsprozeû<br />

e<strong>in</strong>geleitet. Dieser Prozeû hat durch<br />

die Entwicklung <strong>in</strong> den östlichen Bundeslän<strong>der</strong>n<br />

e<strong>in</strong>en neuen Antrieb bekommen.<br />

± Neun von zehn jungen Menschen verfügen<br />

heute über e<strong>in</strong>e abgeschlossene<br />

Berufsausbildung. Die duale Berufsausbildung<br />

hat sich <strong>in</strong> Betrieb und Berufsschule<br />

als wandlungsfähig erwiesen; und<br />

sie gilt weltweit als vorbildlich. Um so<br />

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