26.12.2012 Aufrufe

Parteitag der SPD in Hannover

Parteitag der SPD in Hannover

Parteitag der SPD in Hannover

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

304<br />

und das Wohnumfeld an die Bedürfnisse<br />

<strong>der</strong> Menschen angepaût werden. Hier<br />

s<strong>in</strong>d die Städte sowohl <strong>in</strong> ihrer Funktion<br />

als planende Instanz gefor<strong>der</strong>t, aber auch<br />

als die örtliche Geme<strong>in</strong>schaft, die auf<br />

e<strong>in</strong>e ausreichende ambulante und stationäre<br />

Versorgung h<strong>in</strong>wirken soll.<br />

Diese vier zentralen Aufgaben können die<br />

Städte nicht aus eigener Kraft mit ihren<br />

heute zur Verfügung stehenden Mitteln<br />

bewältigen. Sie s<strong>in</strong>d auf Unterstützung des<br />

Bundes angewiesen.<br />

(Überwiesen an Parteivorstand zur Erarbeitung<br />

e<strong>in</strong>es Wahlprogramms und überwiesen<br />

an Bundestagsfraktion)<br />

Antrag I 170<br />

Bezirk Weser-Ems<br />

Entschlieûung zur Sozialpolitik<br />

Arbeitslosigkeit gefährdet unsere Sicherheit<br />

± zum Sozialstaat gibt es ke<strong>in</strong>e Alternative!<br />

Die Bundesrepublik Deutschland ist e<strong>in</strong>es<br />

<strong>der</strong> reichsten Län<strong>der</strong> <strong>der</strong> Welt. Deshalb<br />

trägt sie ± jedenfalls <strong>in</strong> Europa ± die<br />

mitentscheidende Verantwortung für politische,<br />

soziale und wirtschaftliche Stabilität.<br />

Stabilitätspolitik ist Sicherheitspolitik <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em umfassenden s<strong>in</strong>ne. Die hektische<br />

und immer mehr zu panikartigen Reaktionen<br />

neigende Politik <strong>der</strong> Bundesregierung<br />

vernachlässigt die Sicherheit <strong>in</strong> sträflicher<br />

Weise.<br />

Die junge Generation steht mitten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

chaotischen Situation für ihre Ausbildung:<br />

Lehrstellenkatastrophe, Probleme <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Unterrichtsversorgung, drohen<strong>der</strong> Verfall<br />

von Wissenschaft, Forschung und Entwicklung<br />

s<strong>in</strong>d die Stichworte. Drohende<br />

Arbeitslosigkeit schon am Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>es<br />

Berufslebens führt <strong>in</strong> die Resignation, bei<br />

manchen zu aggressivem Verhalten.<br />

Die mittlere Generation steht ohnmächtig<br />

vor <strong>der</strong> höchsten Abgabenbelastung, die es<br />

je <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bundesrepublik gegeben hat.<br />

Obwohl es zugleich niemals günstigere<br />

Bed<strong>in</strong>gungen für Investitionen gegeben<br />

hat, kennzeichnen Abwarten und <strong>in</strong> vielen<br />

Fällen wachsen<strong>der</strong> Egoismus ihr Verhalten.<br />

Die ¾lteren fürchten um die Stabilität ihrer<br />

Altersversorgung. Nicht selten, son<strong>der</strong>n<br />

immer häufiger empf<strong>in</strong>den sie zunehmende<br />

Gewalt und Krim<strong>in</strong>alität als unmittelbare<br />

Bedrohung.<br />

Sozialer Ausgleich, soziale Partnerschaft<br />

und soziale Gerechtigkeit s<strong>in</strong>d Werte, die<br />

immer mehr <strong>in</strong> Frage gestellt werden. Wo<br />

s<strong>in</strong>d die Grenzen des Sozialstaates? Verlangt<br />

er denjenigen, die etwas haben, zuviel<br />

ab? O<strong>der</strong> gönnt er den Bedürftigen zu<br />

wenig? M<strong>in</strong><strong>der</strong>n Sozialausgaben die Konkurrenzkraft<br />

<strong>der</strong> Unternehmen? O<strong>der</strong><br />

sichern sie den sozialen Frieden und damit<br />

den Wirtschaftsstandort Deutschland?<br />

Je heftiger diese Diskussion <strong>in</strong> Deutschland<br />

geführt wird, desto mehr geraten die Maûstäbe<br />

<strong>in</strong>s Wanken. Auf e<strong>in</strong>mal sche<strong>in</strong>t unter<br />

dem Deckmantel von sogenannten Reformen<br />

alles möglich. Längst gibt es ke<strong>in</strong>e<br />

soziale Leistung mehr, <strong>der</strong>en Streichung<br />

nicht schon lautstark gefor<strong>der</strong>t worden<br />

wäre. Ist Solidarität nicht mehr zeitgemäû?<br />

Selbst diejenigen werden unsicher, denen<br />

Solidarität e<strong>in</strong>e menschliche Selbstverständlichkeit<br />

ist. Weil immer nur gefragt<br />

wird, wie belastbar die s<strong>in</strong>d, die das soziale<br />

Netz bezahlen: die Steuerzahler, die Beitragszahler,<br />

die Wirtschaft. Kaum jemand<br />

fragt noch, wie belastbar eigentlich die<br />

s<strong>in</strong>d, die Hilfe brauchen? Gibt es das Recht<br />

auf Hilfe nicht mehr?<br />

Sozialpolitik ist heut mehr denn je gefor<strong>der</strong>t.<br />

Wir sehen die Herausfor<strong>der</strong>ungen,<br />

wollen aber die wirtschaftliche und soziale<br />

Situation <strong>in</strong> Deutschland auch nicht<br />

schlechter reden als sie ist. Die Leistungsfähigkeit<br />

unserer Wirtschaft ist nach wie<br />

vor hoch. Tarifpartnerschaft und die sozialen<br />

Sicherheitssysteme s<strong>in</strong>d dafür e<strong>in</strong>e entscheidende<br />

Grundlage.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs hat <strong>der</strong> Sozialstaat auch e<strong>in</strong>e<br />

beträchtliche Schwäche. Denn daû alles

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!