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Parteitag der SPD in Hannover

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nicht ausgeschlossen werden, wenn an<strong>der</strong>s<br />

e<strong>in</strong> demokratiegefährdendes Ansteigen <strong>der</strong><br />

Arbeitslosenzahlen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region nicht verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t<br />

werden kann. Dazu <strong>der</strong> Sachverständigenrat<br />

wörtlich <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em neuesten<br />

Gutachten:<br />

¹Wer jetzt kurzfristig auf die Rückführung<br />

<strong>der</strong> Staatsquote durch tiefe E<strong>in</strong>schnitte <strong>in</strong><br />

das Sozialsystem setzt, korrigiert zwar die<br />

statistisch gemessene Staats-und Abgabenquote.<br />

Die Belastung die sich vor allem aus<br />

<strong>der</strong> deutschen E<strong>in</strong>igung ergeben hat, läût<br />

sich damit jedoch nicht beseitigen. Die<br />

Lasten werden lediglich auf an<strong>der</strong>e Gruppen<br />

<strong>der</strong> Gesellschaft verlagert. Die Gefahr<br />

ist groû, daû wegen e<strong>in</strong>er nicht ursachengerechten<br />

Therapie am sozialen System die<br />

Schäden am Ende gröûer s<strong>in</strong>d als <strong>der</strong> Nutzen.<br />

Es ist unbestritten, daû die hohen<br />

Belastungen auf Dauer abgebaut werden<br />

müssen. Der geeignete Zeitpunkt hängt<br />

aber <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie von den Erfolgen des<br />

Aufholprozesses <strong>in</strong> Ostdeutschland ab.ª<br />

Deshalb wird sich die <strong>SPD</strong> nicht an dem<br />

aussichtslosen wie schädlichen Versuch<br />

beteiligen, die nächsten konjunkturell<br />

bed<strong>in</strong>gten Steuerausfälle durch weitere,<br />

sofort wirkende Sparmaûnahmen zu kompensieren.<br />

Sie wird statt dessen e<strong>in</strong> verläûliches<br />

Konsolidierungskonzept vorlegen, <strong>in</strong><br />

dem das strukturelle Defizit beseitigt und<br />

durch E<strong>in</strong>nahmeerhöhung und Ausgabenreduzierung<br />

Spielraum für mehr Beschäftigung<br />

geschaffen wird.<br />

(Überwiesen an Parteivorstand und Bundestagsfraktion)<br />

Antrag I 93<br />

Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft Sozialdemokratischer<br />

Frauen<br />

For<strong>der</strong>ungen an e<strong>in</strong>e ¹Groûe<br />

Steuerreformª<br />

Der Bundesparteitag for<strong>der</strong>t die <strong>SPD</strong>-Führung<br />

auf, unverzüglich nach Übernahme<br />

<strong>der</strong> Regierungsverantwortung im Jahr 1998<br />

das Gesetzgebungsverfahren für e<strong>in</strong>e<br />

grundlegende Steuerreform e<strong>in</strong>zuleiten mit<br />

210<br />

dem Ziel des Aufbaus e<strong>in</strong>es gerechten, e<strong>in</strong>fachen<br />

und effizienten Steuersystems. Das<br />

bedeutet <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e:<br />

± Besteuerung nach <strong>der</strong> tatsächlichen Leistungsfähigkeit,<br />

± grundsätzlich gleiche steuerliche<br />

Behandlung aller Arten von E<strong>in</strong>kommen<br />

o<strong>der</strong> E<strong>in</strong>kommensteilen,<br />

± konsequenten Abbau von Steuervergünstigungen,<br />

± E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>er M<strong>in</strong>deststeuer,<br />

± Reform <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzverwaltung nach den<br />

Grundsätzen <strong>der</strong> Erhebungseffizienz,<br />

Konzentration <strong>der</strong> Lenkungswirkung auf<br />

wenige Bereiche (Ökosteuer!) und rigorose<br />

Bekämpfung von Steuerh<strong>in</strong>terziehung.<br />

Im e<strong>in</strong>zelnen müssen im Rahmen <strong>der</strong> Steuerreform<br />

folgende M<strong>in</strong>destfor<strong>der</strong>ungen<br />

realisiert werden.<br />

± Abschaffung des sogenannten ¹Ehegattensplitt<strong>in</strong>gª<br />

zugunsten von Individualbesteuerung.<br />

Bei ¹Alle<strong>in</strong>verdienerpaarenª<br />

ist ± unabhängig vom Trausche<strong>in</strong> (!) ±<br />

e<strong>in</strong> Alle<strong>in</strong>verdienergrundfreibetrag <strong>in</strong><br />

Höhe des doppelten Existenzm<strong>in</strong>imums<br />

zu berücksichtigen. Unterhaltszahlungen<br />

für nicht im Haushalt lebende unterhaltsberechtigte<br />

Personen s<strong>in</strong>d steuerm<strong>in</strong><strong>der</strong>nd<br />

zu berücksichtigen.<br />

Bei Abschaffung des Steuersplitt<strong>in</strong>g entfällt<br />

automatisch die frauendiskrim<strong>in</strong>ierende<br />

Steuerklassenkomb<strong>in</strong>ation 111/V. Doch<br />

auch wenn es nicht gel<strong>in</strong>gt, das Steuersplitt<strong>in</strong>g<br />

vollständig abzuschafffen, muû die<br />

Steuerklasse V sofort und ersatzlos gestrichen<br />

werden.<br />

± Anhebung des Grundfreibetrages für<br />

Erwachsene auf DM 18000 pro Person<br />

und Jahr (¹steuerfreies Existenzm<strong>in</strong>imumª);<br />

± endgültige Abschaffung des K<strong>in</strong><strong>der</strong>freibetrages<br />

und E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>heitlichen<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>geldes <strong>in</strong> Höhe von DM 300<br />

pro K<strong>in</strong>d, unabhängig von <strong>der</strong> Ordnungszahl;<br />

± steuerliche Absetzbarkeit von K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuungskosten<br />

als Son<strong>der</strong>ausgaben,

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