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Parteitag der SPD in Hannover

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Forschung und Entwicklung. Bereits hier<br />

hat die konservative Bundesregierung versagt,<br />

wie schon die s<strong>in</strong>kenden Ausgaben für<br />

Bildung und Forschung zeigen.<br />

Sozialdemokratische F<strong>in</strong>anzpolitik will<br />

mehr, Wir stellen uns <strong>der</strong> Aufgabe, durch<br />

öffentliches Handeln den Problemen entgegenzuwirken,<br />

die aus e<strong>in</strong>em auf Gew<strong>in</strong>n<br />

orientierten wirtschaftlichen Handeln entstehen.<br />

Deshalb ist für uns e<strong>in</strong>e aktive<br />

Beschäftigungspolitik ebenso wichtig wie<br />

<strong>der</strong> Ausgleich <strong>der</strong> sozialen und ökologischen<br />

Folgen gew<strong>in</strong>norientierten Wirtschaftens.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus wollen wir soziale Gerechtigkeit<br />

herstellen, Gleichberechtigung för<strong>der</strong>n<br />

und Impulse für e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>novative nachhaltige<br />

Wirtschaftsweise geben.<br />

Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite gehört zu e<strong>in</strong>er<br />

sozialdemokratischen F<strong>in</strong>anzpolitik, daû<br />

die Lasten an Steuern und Abgaben sozial<br />

gerecht nach <strong>der</strong> jeweiligen Leistungsfähigkeit<br />

verteilt werden. Dieser Zustand muû<br />

<strong>in</strong> Deutschland erst wie<strong>der</strong> hergestellt werden.<br />

Mit e<strong>in</strong>er Vielzahl von Steuer- und<br />

Abgabenerhöhungen vor allem <strong>in</strong> den Jahren<br />

1991 bis 1995 hat die <strong>der</strong>zeitige Bundesregierung<br />

vor allem die Bezieher normaler<br />

E<strong>in</strong>kommen belastet und<br />

Groûverdiener weitgehend geschont. Die<br />

<strong>SPD</strong> will e<strong>in</strong>e schrittweise Rückführung<br />

<strong>der</strong> Steuer- und Abgabenbelastung für<br />

Normalverdiener auf <strong>der</strong> Grundlage soli<strong>der</strong><br />

Staatsf<strong>in</strong>anzen. Dieses Ziel ist erreichbar<br />

durch e<strong>in</strong>e Steuer- und Abgabenreform, die<br />

im wesentlichen aufkommensneutral ist.<br />

E<strong>in</strong>e unüberschaubare Vielfalt von Steuervergünstigungen<br />

und Son<strong>der</strong>regelungen hat<br />

das Steuerrecht ungerechter gemacht, da<br />

nur e<strong>in</strong>e M<strong>in</strong><strong>der</strong>heit von kundigen und<br />

besserverdienenden Steuerpflichtigen dazu<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage ist, die Regelungen zu nutzen<br />

und damit ihre Steuerschuld auf Kosten<br />

<strong>der</strong> Mehrheit <strong>der</strong> Bürger zu drücken. Jede<br />

Steuerreform muû sich deshalb an dem<br />

Anspruch messen lassen, die Besteuerung<br />

gerechter und e<strong>in</strong>facher zu machen.<br />

Wir wollen e<strong>in</strong>e Steuerreform, die Steuergerechtigkeit<br />

und Steuervere<strong>in</strong>fachung zum<br />

Ziel hat!<br />

II. Steuergerechtigkeit<br />

Steuergerechtigkeit heiût: alle E<strong>in</strong>kommensarten<br />

gleich besteuern<br />

Die massive Ungerechtigkeit durch die<br />

unterschiedliche Behandlung verschiedener<br />

E<strong>in</strong>kommensarten bei <strong>der</strong> E<strong>in</strong>kommensbesteuerung<br />

muû beseitigt werden.<br />

Während das Arbeitse<strong>in</strong>kommen vollständig<br />

besteuert wird, da <strong>der</strong> Arbeitgeber die<br />

Lohnsteuer e<strong>in</strong>behält, werden E<strong>in</strong>künfte<br />

aus Unternehmertätigkeit, aus Kapitalvermögen<br />

und Immobilien nur unzureichend<br />

erfaût. Dies führt nicht nur zu Steuerausfällen<br />

und belastet e<strong>in</strong>seitig den Faktor<br />

Arbeit, son<strong>der</strong>n es kommt dazu auch noch<br />

zu volkswirtschaftlich schädlichen Fehlsteuerungen,<br />

da F<strong>in</strong>anzanlagen o<strong>der</strong> Immobilienanlagen<br />

auch noch günstiger behandelt<br />

werden als z. B. Anlagen <strong>in</strong><br />

Produktivkapital.<br />

Wir wollen, daû die unterschiedlichen E<strong>in</strong>kommensarten<br />

grundsätzlich steuerlich<br />

gleich behandelt werden. Dabei wollen wir<br />

Besteuerungslücken zugunsten weniger<br />

schlieûen. Deshalb treten wie dafür e<strong>in</strong>,<br />

Veräuûerungsgew<strong>in</strong>ne <strong>in</strong> je<strong>der</strong> Form zu<br />

versteuern, gleichgültig ob es sich um<br />

Immobilien, Firmenanteile o<strong>der</strong> Wertpapiere<br />

handelt. Ebenso s<strong>in</strong>d alle Spekulationsgew<strong>in</strong>ne<br />

aus Derivatgeschäften und aus<br />

Devisenspekulationen geeignet zu besteuern.<br />

Auch erfor<strong>der</strong>t es die Gleichmäûigkeit<br />

<strong>der</strong> Besteuerung, daû auch die E<strong>in</strong>künfte<br />

aus Kapitalvermögen vollständig erfaût<br />

werden. Dazu s<strong>in</strong>d Z<strong>in</strong>serträge an <strong>der</strong><br />

Quelle mit dem Spitzensteuersatz vorab zu<br />

belasten. Die Quellensteuer ist auf die E<strong>in</strong>kommensteuer<br />

anzurechnen.<br />

Steuergerechtigkeit heiût: Leistungsfähigkeit<br />

als Maûstab<br />

Es muû wie<strong>der</strong> gelten, daû mit steigendem<br />

E<strong>in</strong>kommen auch die steuerliche Belastung<br />

steigt. Werden E<strong>in</strong>kommen aber gar nicht<br />

mehr, o<strong>der</strong> nur noch zum Teil erfaût,<br />

bedeutet dies e<strong>in</strong>en schweren Verstoû<br />

gegen den Grundsatz <strong>der</strong> Besteuerung nach<br />

Leistungsfähigkeit.<br />

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