26.12.2012 Aufrufe

Parteitag der SPD in Hannover

Parteitag der SPD in Hannover

Parteitag der SPD in Hannover

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

± die wissenschaftliche Erforschung von<br />

mediz<strong>in</strong>ischen Behandlungsprogrammen<br />

von Drogenkranken auch <strong>in</strong> Deutschland<br />

zu erleichtern, damit die positiven Erfahrungen<br />

aus <strong>der</strong> Schweiz bei <strong>der</strong> Vergabe<br />

von Hero<strong>in</strong> an Schwerstabhängige auch<br />

bei uns nachvollziehbar und nutzbar<br />

werden: Über die Erkenntnisse aus den<br />

Behandlungsprogrammen ist jährlich zu<br />

berichten, um die gesellschaftliche<br />

Akzeptanz für die Probleme Suchtkranker<br />

zu erhöhen und ¾ngste bei <strong>der</strong><br />

Bevölkerung abzubauen;<br />

± die Substitutionstherapie mit Methadon<br />

und ähnlichem <strong>in</strong> den Leistungskatalog<br />

<strong>der</strong> Gesetzlichen Krankenversicherung<br />

aufzunehmen. Der Zugang zu diesen<br />

Therapien ist zu erleichtern und dadurch<br />

auch die weltweit nur <strong>in</strong> Deutschland<br />

e<strong>in</strong>gesetzte uns<strong>in</strong>nige Code<strong>in</strong>-Substitution<br />

e<strong>in</strong>zuschränken. Die psycho-soziale<br />

Betreuung Drogenkranker und entsprechende<br />

± auch ambulante ± Therapieformen<br />

und Präventionsleistungen müssen<br />

als Kassenauftrag erhalten bzw. wie<strong>der</strong>e<strong>in</strong>geführt<br />

und ausgeweitet werden. Die<br />

Kassenausgaben für Hepatitis, Aids und<br />

an<strong>der</strong>e Sekundärerkrankungen werden<br />

dadurch ebenso s<strong>in</strong>ken wie die immensen<br />

gesellschaftlichen Kosten <strong>der</strong> Beschaffungskrim<strong>in</strong>alität;<br />

± e<strong>in</strong>e bundese<strong>in</strong>heitliche Rechtslage zu<br />

schaffen, um <strong>in</strong> staatlich anerkannten<br />

Drogenhilfestellen, Kontakt- und Krisenzentren<br />

neben vielfältigen Therapieund<br />

Hilfsangeboten auch den hygienischen<br />

Verbrauch von Drogen zu dulden,<br />

<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er Verwahrlosung Süchtiger vorbeugen,<br />

Kontakt zu ansonsten nicht<br />

erreichbaren Abhängigen herstellen und<br />

die mediz<strong>in</strong>ische Notfallversorgung<br />

erleichtern kann;<br />

± praktische Erfahrungen zur Trennung<br />

<strong>der</strong> Märkte von harten und weichen<br />

Drogen durch e<strong>in</strong>en Modellversuch zu<br />

ermöglichen, die wie<strong>der</strong>holten<br />

Beschlüsse <strong>der</strong> Län<strong>der</strong>gesundheitsm<strong>in</strong>ister<br />

zu realisieren und die Initiative<br />

Schleswig-Holste<strong>in</strong>s dabei ausdrücklich<br />

zu unterstützen;<br />

± bei <strong>der</strong> Strafverfolgung des Drogenkonsums<br />

zu e<strong>in</strong>er bundesgesetzlichen e<strong>in</strong>heitlichen<br />

Regelung zu kommen und<br />

Herstellung, Erwerb und Besitz ger<strong>in</strong>ger<br />

Drogenmengen zum Eigenkonsum ohne<br />

Fremdgefährdung straflos zu stellen.<br />

Dies bedeutet ke<strong>in</strong>e Freigabe von Drogen,<br />

son<strong>der</strong>n für Polizei, Staatsanwaltschaften<br />

und Gerichte e<strong>in</strong> flexibleres und<br />

e<strong>in</strong>heitliches Vorgehen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Strafverfolgung<br />

suchtkranker Menschen;<br />

± den Konsum von legalen und illegalen<br />

Drogen als millionenfache gesellschaftliche<br />

Realität wahrzunehmen und bei den<br />

bundesweiten Maûnahmen zur Suchtprävention<br />

Glaubwürdigkeit und gesellschaftliche<br />

Akzeptanz anzustreben: Dazu<br />

gehört bei <strong>der</strong> Aufklärung Jugendlicher<br />

auch e<strong>in</strong>e ihren realen Erfahrungen<br />

gerecht werdende Gefährlichkeitse<strong>in</strong>schätzung<br />

<strong>der</strong> verschiedenen Suchtstoffe.<br />

Nicht Strafe, son<strong>der</strong>n die För<strong>der</strong>ung<br />

e<strong>in</strong>es verantwortungsvollen Umgangs<br />

mit allen Rauschmitteln, die Vorsorge<br />

gegen gesundheitliche Schäden und die<br />

Hilfe für diejenigen, die solche benötigen,<br />

müssen im Vor<strong>der</strong>grund stehen.<br />

(Überwiesen an Parteivorstand zur Erarbeitung<br />

e<strong>in</strong>es Wahlprogramms)<br />

Antrag I 264<br />

Landesverband Baden-Württemberg<br />

Drogenpolitik<br />

Die <strong>SPD</strong> setzt sich für e<strong>in</strong>e neue Bewertung<br />

von Drogen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gesellschaft e<strong>in</strong>.<br />

Ziel ist e<strong>in</strong>e Gleichbehandlung <strong>der</strong> Drogen<br />

Alkohol, Nikot<strong>in</strong> und Cannabis, bei gleichzeitiger<br />

klarer Trennung von den sogenannten<br />

harten Drogen wie Hero<strong>in</strong>,<br />

Koka<strong>in</strong>, Ecstasy etc.<br />

Dazu s<strong>in</strong>d folgende Maûnahmen zu ergreifen:<br />

Die E<strong>in</strong>fuhr, <strong>der</strong> Erwerb, Anbau, Besitz<br />

und Konsum von THC-haltigen Stoffen<br />

zum Eigenbedarf soll straffrei gestellt werden.<br />

347

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!