Parteitag der SPD in Hannover
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zeuge und Methoden <strong>der</strong> IuK-Techniken<br />
im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er ökologisch nachhaltigen<br />
Entwicklung zu nutzen.<br />
Mit fortschreiten<strong>der</strong> Computerisierung<br />
unserer Gesellschaft ergeben sich neue<br />
Umweltprobleme. Abfälle aus <strong>der</strong> Chipproduktion,<br />
Computerschrott, schneller Hardware-Verschleiû.<br />
Diese Umweltprobleme<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> ihrer Dimension allerd<strong>in</strong>gs nicht<br />
vergleichbar mit jenen die mit früheren<br />
Stufen <strong>der</strong> <strong>in</strong>dustriellen Produktion e<strong>in</strong>hergehen,<br />
wie z.B. alle<strong>in</strong> die Menge des Automobilschrotts<br />
aus <strong>der</strong> Massenmotorisierung<br />
zeigt.<br />
Ökologische Problemstellungen s<strong>in</strong>d aber<br />
vorhanden und werden <strong>in</strong> den nächsten<br />
Jahren e<strong>in</strong>e steigende Bedeutung erlangen.<br />
E<strong>in</strong>e gestaltende Politik muû darauf h<strong>in</strong>arbeiten,<br />
daû diese zusätzlichen Belastungen<br />
(zum Beispiel durch Computerschrott)<br />
m<strong>in</strong>imiert werden. Dies bedeutet<br />
die Steigerung <strong>der</strong> nur sehr marg<strong>in</strong>al vorhandenen<br />
Recycl<strong>in</strong>g-Kapazitäten für Elektronikschrott<br />
und die Umsetzung von<br />
Standards <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>in</strong>formationstechnologischen<br />
Industrie, um Systemerneuerungen<br />
umweltverträglicher durchführen zu können,<br />
z.B. modulare Bauweise von IT-<br />
Systemen.<br />
Die IuK-Technologien stellen uns nicht<br />
vor globale Umweltprobleme. Sie spielen<br />
<strong>in</strong>dessen schon heute e<strong>in</strong>e entscheidende<br />
Rolle bei <strong>der</strong> ökologischen Optimierung<br />
von <strong>in</strong>dustriellen Produktionsprozessen.<br />
Durch die Entwicklung und Nutzung <strong>der</strong><br />
neuen Technologien kann e<strong>in</strong>e ökologische<br />
Ausrichtung <strong>der</strong> Industrie stattf<strong>in</strong>den, <strong>in</strong><br />
dem beim Design neuer Produkte die<br />
natürlichen Ressourcen geschont werden,<br />
wenn Rohstoffe und Energie sparsamer<br />
e<strong>in</strong>gesetzt werden können. Mit Hilfe IuKgestützter<br />
Meû- und Analysesysteme wird<br />
e<strong>in</strong>e bessere Umweltdiagnostik und e<strong>in</strong>e<br />
effizientere Umweltpolitik erst möglich.<br />
Ohne die Informations- und Kommunikationstechnik<br />
gäbe es z.B. ke<strong>in</strong>e exakten<br />
Klimamodelle.<br />
Das ökologische Potential <strong>der</strong> Telearbeit<br />
ist von beson<strong>der</strong>er Bedeutung. Wenn Telearbeit<br />
an Umweltgesichtspunkten ausge-<br />
richtet ist, liegt dar<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Chance zur<br />
Umweltentlastung wenn Fahrten zum<br />
Arbeitsplatz entbehrlich o<strong>der</strong> nicht mehr<br />
an jedem Werktag nötig werden.<br />
Und unter dem Aspekt, daû weltweiter<br />
Informationsaustausch <strong>in</strong> immer kürzeren<br />
Zeiten an Bedeutung gew<strong>in</strong>nt, daû Onl<strong>in</strong>e-<br />
Arbeitsplätze nicht erst Realität von übermorgen<br />
s<strong>in</strong>d, wird klar, daû die weltweite<br />
elektronische Kommunikation grundsätzlich<br />
die ökologisch verträglichste Form von<br />
Informationsaustausch ist.<br />
Die IuK-Technologien führen we<strong>der</strong> im<br />
Selbstlauf zu ger<strong>in</strong>gerer Umweltbelastung,<br />
noch müssen sie zwangsläufig zu höheren<br />
Emissionen und rascherem Ressourcenverbrauch<br />
<strong>der</strong> wachstumsorientierten Wirtschaft<br />
führen. Damit die Entwicklung <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>e wünschenswerte Richtung verläuft,<br />
müssen wir e<strong>in</strong>e Öffentlichkeit herstellen,<br />
die sich umweltbewuût <strong>in</strong> die Diskussionen<br />
um die Gestaltung <strong>der</strong> Informationsgesellschaft<br />
e<strong>in</strong>schaltet.<br />
9. Die Chancen <strong>der</strong> Informationsgesellschaft<br />
für mehr Demokratie und Bürgerbeteiligung<br />
e<strong>in</strong>setzen<br />
Angesichts e<strong>in</strong>er zunehmenden Globalisierung<br />
und Kommerzialisierung wächst die<br />
Bedeutung e<strong>in</strong>er demokratischen Kommunikationskultur.<br />
Wir wollen die demokratische<br />
Teilhabe aller am politischen und<br />
gesellschaftlichen Leben unabhängig von<br />
Staat und Verwaltungszentralen e<strong>in</strong>erseits<br />
und <strong>in</strong>ternational arbeitenden, kommerziellen<br />
Medienkonzernen an<strong>der</strong>erseits ermöglichen.<br />
Künftige För<strong>der</strong>projekte elektronischer<br />
Bürger<strong>in</strong>formation müssen sich auch auf<br />
den kommunalen Anwendungsbereich<br />
erstrecken. Formulare o<strong>der</strong> Vorschriften<br />
z. B. sollten zu Hause per Computer o<strong>der</strong><br />
über öffentliche Term<strong>in</strong>als abgerufen werden<br />
können, um Bürger und Verwaltung<br />
gleichzeitig zu entlasten. Neue Formen <strong>der</strong><br />
Bürgerbeteiligung s<strong>in</strong>d auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> kommunalen<br />
Planung, etwa bei Bebauungsplänen<br />
zu erproben. So eröffnen die neuen<br />
Medien die Chance, das Verhältnis zwi-<br />
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