26.12.2012 Aufrufe

Parteitag der SPD in Hannover

Parteitag der SPD in Hannover

Parteitag der SPD in Hannover

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

For<strong>der</strong>ungen zu den Verhandlungen mit <strong>der</strong><br />

Bonner Koalition<br />

Wir for<strong>der</strong>n die <strong>SPD</strong>-Parteiführung, die<br />

<strong>SPD</strong>-Bundestagsfraktion und die <strong>SPD</strong>regierten<br />

Bundeslän<strong>der</strong> auf, bei den Verhandlungen<br />

mit <strong>der</strong> Bonner Regierungskoalition<br />

folgende Punkte auf ke<strong>in</strong>en Fall zur<br />

Disposition zu stellen:<br />

± Die E<strong>in</strong>kommensteuerreform muû die<br />

groûe Mehrheit <strong>der</strong> abhängig Beschäftigten<br />

deutlich entlasten. Die Pläne <strong>der</strong><br />

Bonner-Koalition zur Absenkung des<br />

Werbungskosten-Pauschbetrags von<br />

2000 DM auf 1300 DM, die Besteuerung<br />

<strong>der</strong> Nacht,- Schicht,- Sonntagsund<br />

Feiertagsarbeit und die Senkung des<br />

Spitzensteuersatzes müssen vom Tisch.<br />

± Die Umsatzsteuer wird nicht erhöht. Die<br />

Reform <strong>der</strong> E<strong>in</strong>kommensteuer wird aufkommensneutral<br />

f<strong>in</strong>anziert. E<strong>in</strong>e Steuersenkung<br />

auf Pump kommt nicht <strong>in</strong><br />

Frage. Die verteilungspolitische Schieflage<br />

zugunsten <strong>der</strong> vermögenden Privathaushalte<br />

wird durch e<strong>in</strong>e Revitalisierung<br />

<strong>der</strong> Vermögen- und Erbschaftsteuer korrigiert.<br />

± Der Spitzensteuersatz wird nicht pauschal<br />

abgesenkt. Stattdessen werden<br />

nicht entnommene Unternehmensgew<strong>in</strong>ne<br />

durch e<strong>in</strong>e rechtsformneutrale<br />

Betriebsteuer mit e<strong>in</strong>em niedrigeren<br />

Steuersatz belastet, entnommene dagegen<br />

mit dem progressiven E<strong>in</strong>kommensteuersatz<br />

des Anteilseigners bzw. Eigentümers.<br />

± Die Mehre<strong>in</strong>nahmen durch e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle<br />

Besteuerung groûer Vermögensmassen<br />

werden zum E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Strategie <strong>der</strong> aktiven Arbeitsmarkt- und<br />

Beschäftigungspolitik genutzt.<br />

(Überwiesen an Parteivorstand, Bundestagsfraktion<br />

und Landtagsfraktionen)<br />

Antrag I 89<br />

Landesverband Saar<br />

Glaubwürdigkeit und soziale<br />

Gerechtigkeit wie<strong>der</strong>herstellen<br />

Sozialdemokratische<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an e<strong>in</strong> neues<br />

Steuersystem<br />

Die seit 1982 von <strong>der</strong> konservativen Bundesregierung<br />

betriebene Politik ist gescheitert<br />

± die Bilanz nach fast 15 Jahren Kohl-<br />

Regierung ist vernichtend: höchste Staatsverschuldung,<br />

höchste Bürgerbelastung<br />

und höchster Stand <strong>der</strong> Arbeitslosigkeit seit<br />

Bestehen <strong>der</strong> Bundesrepublik stehen als<br />

Symbole für e<strong>in</strong> verfehltes Politikmodell.<br />

Soziale Ausgewogenheit und Besteuerung<br />

nach Leistungsfähigkeit existieren nicht<br />

mehr ± bei den Bürger<strong>in</strong>nen und Bürgern<br />

stellt sich die Frage nach <strong>der</strong> Glaubwürdigkeit<br />

und Gerechtigkeit im Bereich <strong>der</strong><br />

Steuer- und Abgabenpolitik.<br />

Diese Bundesregierung und die sie tragenden<br />

Parteien haben sich die Umverteilung<br />

<strong>der</strong> Lasten auf die Schultern <strong>der</strong> Normalverdiener<br />

und <strong>der</strong> ¹kle<strong>in</strong>en Leuteª zum<br />

Grundsatz gemacht.<br />

Gleichzeitig werden dabei <strong>in</strong> schamloser<br />

Art und Weise die Besserverdienenden<br />

sowie die Vermögens- und E<strong>in</strong>kommensmillionäre<br />

unserer Gesellschaft, zum<br />

Beispiel durch die Abschaffung <strong>der</strong> Vermögenssteuer,<br />

die Vorhaltung von Steuerschlupflöchern<br />

sowie durch die geplante<br />

drastische Absenkung des Spitzensteuersatzes,<br />

massiv bevorzugt und entlastet.<br />

Desweiteren bleibt das Steuerrecht für den<br />

Normalbürger durch zahlreiche Ausnahmen,<br />

Befreiungen und ¾n<strong>der</strong>ungen weiterh<strong>in</strong><br />

kompliziert und undurchschaubar mit<br />

<strong>der</strong> Folge, daû auch hier nur Besserverdienende<br />

mit guter steuerlicher Beratung zu<br />

den Profiteuren dieser Politik gehören.<br />

Als Grundsatzpositionen <strong>der</strong> <strong>SPD</strong> bleiben<br />

die For<strong>der</strong>ungen nach e<strong>in</strong>er radikalen Vere<strong>in</strong>fachung<br />

des Steuerrechts und <strong>der</strong> Wie-<br />

195

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!