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Parteitag der SPD in Hannover

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wicklungen als Bedrohung ± nicht nur für<br />

den eigenen Arbeitsplatz, son<strong>der</strong>n auch für<br />

die Zukunft <strong>der</strong> Familien und <strong>der</strong> jungen<br />

Generation.<br />

Deshalb müssen die Anstrengungen erhöht<br />

werden, die Bevölkerung durch Informations-<br />

und Bildungsarbeit über die Zusammenhänge<br />

<strong>in</strong>ternationaler Politik und<br />

Interessen Deutschlands aufzuklären.<br />

Demokratie lebt unter an<strong>der</strong>em auch vom<br />

Vertrauen <strong>der</strong> Bürger <strong>in</strong> die Qualität politischen<br />

Handelns. Die Akzeptanz staatlicher<br />

Entscheidungen wird sowohl von <strong>der</strong><br />

Begründung zur Durchführung öffentlicher<br />

Maûnahmen als auch von <strong>der</strong> Bürgerbeteiligung<br />

bee<strong>in</strong>fluût. Deshalb s<strong>in</strong>d den verschiedenen<br />

Organisationen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zivilgesellschaft<br />

(Nichtregierungsorganisationen,<br />

Verbände, die Wirtschaft und Gewerkschaften<br />

u. a.) bessere Mitwirkungsmöglichkeiten<br />

e<strong>in</strong>zuräumen. Das bedeutet, daû<br />

¹globales Lernenª auf allen Ebenen <strong>der</strong><br />

schulischen, auûerschulischen und universitären<br />

Bildung und Ausbildung <strong>in</strong> den Ausbildungsplänen<br />

zu verankern ist.<br />

Nachhaltige Entwicklung e<strong>in</strong>er demokratischen<br />

Gesellschaft setzt darüber h<strong>in</strong>aus die<br />

Beteiligung <strong>der</strong> Bevölkerung auf allen Ebenen<br />

voraus. Die notwendigen Verän<strong>der</strong>ungsprozesse<br />

werden nur dauerhaft se<strong>in</strong>,<br />

wenn sie von den Menschen gewollt, mitgestaltet,<br />

verantwortet und den jeweiligen<br />

Situationen flexibel angepaût werden. Die<br />

Son<strong>der</strong>generalversammlung <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>ten<br />

Nationen im Juni 1997 hat erneut die<br />

Ohnmacht <strong>der</strong> Regierungen bewiesen, die<br />

die Beschluû- und Handlungsempfehlungen<br />

<strong>der</strong> UN-Konferenz von Rio über<br />

Umwelt und Entwicklung (¹Agenda 21ª)<br />

aus dem Jahre 1992 nicht umgesetzt werden<br />

konnten. Die jetzige Bundesregierung<br />

hat die Leitidee des Rio-Prozesses bewuût<br />

auf Umweltfragen verkürzt und damit die<br />

gleichgewichtigen sozialen, ökonomischen<br />

und ökologischen Fragen <strong>in</strong> den H<strong>in</strong>tergrund<br />

gedrängt. Um so dr<strong>in</strong>glicher wird <strong>in</strong><br />

Zukunft die Beteiligung <strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong><br />

und Kommunen se<strong>in</strong>, die durch ihre<br />

beson<strong>der</strong>e Nähe zur Bevölkerung, ihrer<br />

Zuständigkeit für Bildung, Kultur, Wissenschaft<br />

und Kommunalangelegenheiten<br />

52<br />

sowie <strong>der</strong> Entwicklungszusammenarbeit<br />

<strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong> über Möglichkeiten verfügen,<br />

nachhaltige Entwicklungsprozesse<br />

zu verwirklichen. Die Stärkung des lokalen<br />

Agenda-Prozesses (Lokale Agenda 21)<br />

durch aktive Unterstützung <strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong><br />

ermöglicht Synergieeffekte im Nach-<br />

Rio-Prozeû, die nicht nur von e<strong>in</strong>zelnen,<br />

son<strong>der</strong>n von allen Bundeslän<strong>der</strong>n geför<strong>der</strong>t<br />

werden sollten. Län<strong>der</strong> und Kommunen<br />

sollten ihre Verantwortung wahrnehmen,<br />

ihre Aktivitäten vernetzen und den zum<br />

Teil bedrohlichen Abwärtstrend <strong>der</strong> Mittel<br />

für Entwicklungszusammenarbeit stoppen.<br />

Die von <strong>der</strong> Konferenz <strong>der</strong> Fraktionsvorsitzenden<br />

<strong>der</strong> Bundestags- und Landtagsfraktionen<br />

1994 beschlossene Erhöhung <strong>der</strong><br />

Mittel muû ± trotz <strong>der</strong> angespannten<br />

Haushaltslage ± verwirklicht werden.<br />

Sozialdemokraten för<strong>der</strong>n und unterstützen<br />

aktiv die Prozesse e<strong>in</strong>er nachhaltigen Entwicklung.<br />

Sie vertrauen auf die Beteiligung<br />

<strong>der</strong> Bevölkerung auf allen Ebenen als e<strong>in</strong>e<br />

zentrale Voraussetzung für das Gel<strong>in</strong>gen<br />

dieses partizipativen Umsteuerungsprozesses<br />

<strong>der</strong> Industriegesellschaften.<br />

¹Ohne Frieden ist alles nichtsª<br />

unter diesem Wort von Willy Brandt steht<br />

auch dieser Antrag. Er geht davon aus, daû<br />

die Weiterentwicklung kooperationswilliger<br />

und -fähiger überstaatlicher Regionen und<br />

globaler Politikgestaltung friedensstiftend<br />

ist.<br />

Wir setzen uns für weitere Abrüstungsschritte,<br />

für Rüstungskonversion und Waffenexportkontrolle<br />

und -abbau e<strong>in</strong>. Wir<br />

betrachten es als herausragende Aufgabe<br />

regionaler und globaler Politikgestaltung,<br />

neue Fähigkeiten <strong>der</strong> Konfliktlösung und<br />

Konfliktprävention zu entwickeln, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

auch für ethnische Konflikte.<br />

M<strong>in</strong><strong>der</strong>heitenschutz und Schutz <strong>der</strong> Menschenrechte<br />

± für K<strong>in</strong><strong>der</strong>, Frauen und<br />

Männer ±, gleiche Rechte und Beteiligungsmöglichkeiten<br />

im S<strong>in</strong>ne vielfältiger<br />

Konventionen und UN-Beschlüssen s<strong>in</strong>d<br />

für uns Leitmotiv. Es ist entstanden aus<br />

unserer Grundüberzeugung von <strong>der</strong> E<strong>in</strong>en<br />

Welt, <strong>in</strong> <strong>der</strong> wir alle wie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Boot sit-

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