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Parteitag der SPD in Hannover

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Rückflüsse <strong>der</strong> aufgewendeten Mittel. Hier<br />

gilt h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Kosten und Entlastungen<br />

dasselbe wie bei den Beschäftigungsprogrammen<br />

mit zusätzlichen positiven<br />

Beschäftigungswirkungen aus <strong>der</strong> <strong>in</strong>duzierten<br />

Wachstumssteigerung im Inland.<br />

(Überwiesen an Parteivorstand zur Erarbeitung<br />

e<strong>in</strong>es Wahlprogramms)<br />

Antrag I 62<br />

Unterbezirk München<br />

(Landesverband Bayern)<br />

Wege zur Vollbeschäftigung<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1. Wirtschaftspolitische Problemlage Seite<br />

2. Wege zur Vollbeschäftigung Seite<br />

2.1 Mo<strong>der</strong>nisierungs- und<br />

Beschäftigungsprogramm Seite<br />

2.2 Steuer- und F<strong>in</strong>anzpolitik<br />

für mehr Beschäftigung Seite<br />

2.3 Europäische Wirtschaftspolitik<br />

Seite<br />

Für uns SozialdemokratInnen kann das<br />

Wirtschaftsleben niemals Selbstzweck se<strong>in</strong>.<br />

Es soll dem Wohlstand aller Menschen<br />

e<strong>in</strong>es Wirtschaftsraumes dienen. Es versorgt<br />

die gesamte Bevölkerung mit materiellen<br />

und immateriellen Gütern. Je<strong>der</strong><br />

Mensch soll <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage se<strong>in</strong>, sich selbst<br />

e<strong>in</strong> menschenwürdiges E<strong>in</strong>kommen zu<br />

erarbeiten. E<strong>in</strong> Wirtschaftssystem, das<br />

immer mehr Menschen durch erniedrigende<br />

Arbeitslosigkeit ausgrenzt, damit<br />

Reiche reicher werden, ist zu bekämpfen<br />

und zu verän<strong>der</strong>n.<br />

1. Wirtschaftspolitische Problemlage<br />

1.1 Vom ¹Nutzenª <strong>der</strong> Arbeitslosigkeit<br />

In diesem W<strong>in</strong>ter meldete die Bundesanstalt<br />

für Arbeit e<strong>in</strong>en Rekordwert für die<br />

Arbeitslosigkeit. 4,6 Millionen Arbeitssuchende<br />

waren im Februar bei den Arbeitsämtern<br />

gemeldet. Im Jahresdurchschnitt<br />

s<strong>in</strong>d ca. 4,3 Millionen gemeldete Arbeits-<br />

lose zu erwarten. Mit mehr als zwei Millionen<br />

Menschen <strong>in</strong> verdeckter Arbeitslosigkeit<br />

s<strong>in</strong>d mittlerweile wohl ca. 7 Millionen<br />

Menschen ohne bezahlte Arbeit o<strong>der</strong> unterbeschäftigt.<br />

Die Bundesregierung führt mit Verweis auf<br />

diese Entwicklung die Standortdebatte: Die<br />

Löhne müûten runter, die Sozialleistungen<br />

zurückgeschraubt, die Steuern gesenkt, und<br />

ökologische und soziale Auflagen auf e<strong>in</strong><br />

M<strong>in</strong>imum beschränkt werden, um das<br />

¹gesundeª Gew<strong>in</strong>nstreben <strong>der</strong> Unternehmer<br />

nicht zu beh<strong>in</strong><strong>der</strong>n und die abhängig<br />

Beschäftigten und die Unterbeschäftigten<br />

wie<strong>der</strong> zur Leistung zu motivieren ± die sie<br />

angeblich verloren hätten.<br />

Mit <strong>der</strong> ideologischen Unterstützung durch<br />

neoliberale Wirtschaftstheorien hat die<br />

Bundesregierung die groûe Umverteilungsmasch<strong>in</strong>e<br />

angeworfen. Der Anteil am<br />

Volkse<strong>in</strong>kommen, den die abhängig<br />

Beschäftigten erhielten, ist seit Amtsantritt<br />

<strong>der</strong> Regierung Kohl gefallen, <strong>der</strong> Anteil für<br />

die Vermögensbesitzer, Unternehmen,<br />

Selbständigen gestiegen. Das reichste<br />

Zehntel <strong>der</strong> deutschen Haushalte verfügt<br />

über die Hälfte des Volksvermögens. Und<br />

die Entwicklung hält an. Für 1997 sagen<br />

die Fünf Weisen e<strong>in</strong>en Zuwachs <strong>der</strong> E<strong>in</strong>kommen<br />

aus Unternehmertätigkeit, Kapital<br />

und Selbständigkeit von ca. 10 Prozent voraus.<br />

Die abhängig Beschäftigten können<br />

mit ke<strong>in</strong>erlei Zuwächsen rechnen. Hohe<br />

Arbeitslosigkeit und krasse Ungleichverteilung:<br />

Die Entwicklungen stehen <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung.<br />

Indem die Bundesregierung vorgibt,<br />

die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen, setzt sie<br />

genau diejenigen Maûnahmen durch, die<br />

Geld <strong>in</strong> die Taschen <strong>der</strong> Vermögenden<br />

schaufeln. So wird das soziale Elend von<br />

Millionen <strong>in</strong>strumentalisiert.<br />

1.2 Die wirtschaftlichen Fakten<br />

Diese Dynamik übersehen viele SozialdemokratInnen<br />

und GewerkschafterInnen,<br />

wenn sie sich auf die Argumente <strong>der</strong> Standortunlogik<br />

e<strong>in</strong>lassen. Sie stimmen e<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />

das Klagelied.<br />

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