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Umstrittene Schweizer Sicherheitspolitik ... - ETH Zürich

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Verein <strong>Sicherheitspolitik</strong> und Wehrwissenschaft<br />

Heller Daniel: Welches sind unsere Anliegen zur Militärstrategie? Wir<br />

wissen, dass die Bedrohung für die Schweiz unklar ist und sich rasch<br />

wandelt. Wir wissen auch, dass die Bereitschaft, längerfristig in die Armee<br />

zu investieren, sinkt. Im neuen Sicherheitspolitischen Bericht braucht es<br />

deshalb eine klare Analyse der Bedrohungsszenarien und daraus abgeleitet<br />

Vorgaben, was die Armee leisten können muss. Wir plädieren<br />

für eine konsequent fähigkeitsorientierte Betrachtung der Armee. Zu<br />

diesem Zwecke sind Aufgaben und Finanzen zu verknüpfen, das heisst<br />

die verlangten Leistungen sind in Bezug zu setzen mit den dazu nötigen<br />

Organisationen, Ressourcen und Finanzen.<br />

Unter dem Begriff «Landesverteidigung» versteht heute jeder etwas<br />

anderes. Diesem Dilemma können wir nicht entkommen, wenn wir<br />

nicht darüber reden. In den letzten zehn Jahren hat man es vorgezogen,<br />

nicht darüber zu reden. Das ist falsch. Man muss regelmässig darüber<br />

reden und Klarheit schaffen. Die heute unscharf gewordene «Verteidigungsstrategie»<br />

sowie die exakte Rolle und die Kompetenzbündel der<br />

Streitkräfte sind darum zu klären. Die Strategie der Kernkompetenzen<br />

und das Aufwuchskonzept dürfen nicht nur finanziellen Überlegungen<br />

entspringen, notwendige Basis sind vielmehr regelmässige klare und<br />

risikoorientierte Analysen.<br />

Die <strong>Sicherheitspolitik</strong> muss beschreiben, über welche Fähigkeiten<br />

unsere Instrumente, darunter die Armee, verfügen müssen und welche<br />

Ressourcen zum Erhalt der Fähigkeiten nötig sind.<br />

Der Beschrieb dieser Bedürfnisse ist nicht nur die Grundlage für<br />

die materielle Planung durch die Armeeführung, sondern erlaubt auch<br />

der Politik den Nachvollzug, was warum und wann zu welchen Kosten<br />

beschafft werden muss. Wir plädieren für eine konsequentere Verknüpfung<br />

von Aufgaben und Ressourcen in der Politik.<br />

Es darf nicht sein, dass der Finanzrahmen den Verteidigungskern definiert,<br />

anschliessend der PSO-Kern rein politisch und damit willkürlich<br />

festgelegt wird und der ganze Rest (bedingt durch Wehrpflicht und Milizsystem)<br />

dann einfach «Raumsicherung» macht. Das kann es nicht sein.<br />

Wir sind für die Beibehaltung der derzeitigen Armeeaufgaben, für<br />

eine konsequente Ausrichtung auf die Rahmenbedingungen der Milizarmee,<br />

für die Wiederaufnahme der Abhaltewirkung als Armeeaufgabe<br />

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