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Umstrittene Schweizer Sicherheitspolitik ... - ETH Zürich

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Hans-Ulrich Ernst<br />

diesbezüglich immer Vorwürfen ausgesetzt sein. Solidarität und<br />

Rosinenpickerei gehen nicht gut Hand in Hand.<br />

• Bezüglich der Verteidigung ist zu sagen, dass unsere Armee so tut,<br />

als ob der Verteidigungsfall demnächst eintreffen sollte. Vermeintlich<br />

sind 140 000 Personen wehrbereit, auch wenn diese Personen<br />

nur während 3 Wochen pro Jahr – vielleicht – im Einsatz sind; das<br />

entspricht einem Tagesschnitt von rund 5000 Personen. Es handelt<br />

sich hierbei aber um eine statistische Grösse, denn: Wie viele Leute<br />

sind über die Feiertage am Jahresende im Dienst? Die «kampfbereite»<br />

Armee ist in Wirklichkeit gar nicht bereit. Wenn man nun<br />

den Armeebestand auf ein im internationalen Vergleich sinnmachendes<br />

Mass verkleinert, stellt sich das Problem nicht anders<br />

als in Finnland, Schweden oder Österreich: Es hat dort deutlich<br />

weniger Soldaten, dafür sind diese rund um die Uhr einsatzbereit<br />

und weil sie nicht in zwei verschiedenen Strukturen mit anderem<br />

Kader Dienst leisten sind sie auch viel besser ausgebildet und mit<br />

höherer Kohäsion. Das <strong>Schweizer</strong> Wehrsystem in seinem traditionellen<br />

Verständnis ist eben nur auf einen Weltkrieg ausgerichtet.<br />

Fäh Paul: Leider war es mir nicht möglich, mich in der kurzen Zeit vertieft<br />

mit Ihrem heute ausgeteilten Papier auseinanderzusetzen.<br />

Mit vielen Aussagen kann ich mich einverstanden erklären; gewisse<br />

Aussagen stimmen heute nicht mehr. Gerne würde ich nach einer eingehenden<br />

Prüfung Ihres Papiers mit Ihnen zusammenkommen, um es<br />

mit Ihnen zu besprechen.<br />

Ernst Hans-Ulrich: (zu Fäh Paul) Ich bin gerne bereit, mit Ihnen das<br />

Papier zu besprechen.<br />

Ich mache Ihnen allen beliebt, auch das Konzept «Miliz XXI» ebenfalls<br />

zu konsultieren, das ich im Auftrag der Direktion für <strong>Sicherheitspolitik</strong><br />

verfasst habe. Dieses Konzept würde ich heute wie folgt anpassen:<br />

Ich ging davon aus, dass man sowohl bei der WK-Miliz als auch bei den<br />

Durchdienern auf 210 Diensttage reduzieren sollte – heute leisten Durchdiener<br />

300 Diensttage, während die WK-Miliz 260 Diensttage leistet. Ich<br />

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