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Umstrittene Schweizer Sicherheitspolitik ... - ETH Zürich

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Kantone, Polizei, Bevölkerungsschutz<br />

ist die Armee meiner Meinung nach nicht geeignet. Sie ist höchstens<br />

unterstützend geeignet im ersten Moment nach einem Naturereignis.<br />

Fäh Paul: Sie sind gegen den Einsatz der Armee zum Schutz der inneren<br />

Sicherheit. Was machen Sie, wenn die Polizeikräfte nicht ausreichen, um<br />

die Lage zu bewältigen?<br />

Maurer Esther: (zu Fäh Paul) Nur mit «Mannestärke» kann man eine<br />

Lage nicht bewältigen, es braucht auch die entsprechende Ausbildung.<br />

Ich zweifle sehr stark daran, dass gewisse Szenarien, die jeweils im AAL<br />

geübt werden, tatsächlich Aufgaben sind, die von der Armee bewältigt<br />

werden müssen. Deshalb ist es mir ein Anliegen, dass der interkantonale<br />

Ausgleich aller nicht-militärischen Einsatzkräfte gut funktioniert. Es ist<br />

kaum vorstellbar, dass wir eine Lage haben, die nicht mehr von polizeilichen<br />

Kräften bewältigt werden kann, wenn die polizeilichen Kräfte<br />

richtig zusammengezogen werden. Beispiel: Wir haben eine Pandemie,<br />

die das ganze Mittelland umfasst. In dieser Situation sind die Kräfte, die<br />

öffentliche Aufgaben wahrnehmen, aufgrund der Krankheitsfälle auf 50<br />

Prozent reduziert. Die Medikamente werden knapp und werden vorwiegend<br />

an jene Leute verteilt, die noch im öffentlichen Dienst Aufgaben<br />

wahrnehmen. Die Bevölkerung ist mit dieser Verteilung nicht einverstanden<br />

und beginnt, Apotheken und Spitäler zu stürmen. Wo wollen Sie<br />

jetzt die Armee einsetzen? Ich denke, wir müssen in einem solchen Fall<br />

die Kräfte in der Romandie und in anderen Gebieten der Schweiz und<br />

allenfalls sogar PolizistInnen aus unserem nördlichen Nachbarland holen,<br />

damit wir die Krise dort bewältigen können, wo sie am schlimmsten ist.<br />

Fäh Paul: Wenn Sie die Polizei am einen Ort wegnehmen, fehlt sie am<br />

anderen. Es kommen Bedrohungen auf uns zu, bei denen die Polizeikräfte<br />

nicht ausreichen. Was machen Sie dann, um die Lage zu bewältigen? Es<br />

gibt nur zwei Antworten: Entweder macht es jemand anderes. Oder man<br />

sagt, diese Lage gibt es nicht.<br />

Maurer Esther: (zu Fäh Paul) Bei den meisten Szenarien, die ich erlebt<br />

habe – z.B. Schutz von Atomkraftwerken –, habe ich den Eindruck<br />

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