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Umstrittene Schweizer Sicherheitspolitik ... - ETH Zürich

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Politische Parteien<br />

Reformschwung darf nicht abgebrochen werden. Wir erwarten, dass die<br />

Zusammenarbeit mit den Kantonen weiter vorangetrieben wird, dass<br />

Führungsfragen geklärt, Übungen standardisiert und Rechtsfragen analysiert<br />

und gelöst werden. Wir möchten, dass die Zusammenarbeit mit dem<br />

Ausland mit Augenmass weitergeführt wird – nach dem Grundsatz: so viel<br />

wie nötig, so wenig wie möglich. Teilweise ist diese Zusammenarbeit aber<br />

unabdingbar geworden, zum Beispiel in der Rüstungszusammenarbeit<br />

und in der Ausbildung, also dort, wo wir die Lücken nicht selbst zu füllen<br />

vermögen. Wir erwarten auch das Bekenntnis zum Preis der Sicherheit<br />

dieses Landes, indem mittelfristig ein stabiler und grosszügiger Finanzrahmen<br />

festgelegt wird. Wir erwarten (das meine ich nicht als Imperativ,<br />

sondern als Hoffnung), dass die Bereitschaft der Armee weiter verbessert<br />

wird: 1500 Armee-Angehörige der militärischen Sicherheit – Profis und<br />

Miliztruppen –, die sofort zum Einsatz kämen, und 4000 bis 6000 Leute,<br />

die sich innerhalb von Tagen positionieren könnten.<br />

Was sind aus unserer Sicht die grossen sicherheitspolitischen<br />

Trends?<br />

Zunächst eine generelle Bemerkung: Die Schweiz ist ein Land, das<br />

glücklicherweise von Demokratien umgeben ist. Wir können von einem<br />

beachtlichen Sicherheitsgürtel durch die Einbettung in die EU und<br />

NATO profitieren. Durch diese Einbettung kann davon ausgegangen<br />

werden, dass bezogen auf den fraglichen Zeitraum die Distanz zum<br />

Konflikt an Bedeutung abnimmt, die Geschwindigkeit des Eingriffs aber<br />

zunimmt. Der Kampf um Gelände verliert an Bedeutung. Ich glaube, die<br />

Angst vor territorialen Übergriffen ist nicht sehr gross. Aber der bereits<br />

erwähnte Kampf um Netzwerke und Ressourcen nimmt zu. Der Krieg<br />

zwischen Staaten verliert an Bedeutung, der Konflikt innerhalb von<br />

Staaten nimmt jedoch zu. Aus unserer Sicht ist niemand ausgenommen.<br />

Ethnische Gruppen können sich überall bekämpfen. Die asymmetrische<br />

Kampfform mit all ihren Facetten für offene Gesellschaften und ihre<br />

Sicherheitsinstrumente wird zu einer besonderen Aufgabe.<br />

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