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Umstrittene Schweizer Sicherheitspolitik ... - ETH Zürich

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Wirtschaftsverbände<br />

Ihrer Vereinigung für eine nicht allzu schwerfällige und nicht zu rigide<br />

Neutralitätspolitik wäre, die es auch erlauben würde, gewisse Länder, die,<br />

rein formell gesehen, faktisch im Kriegszustand sind, zu beliefern. Ich<br />

verweise hierbei auf Indien oder Südkorea. Ich bin aber nicht sicher, ob<br />

ich Sie richtig verstanden habe, dass man zu einer umfassenderen und an<br />

die frühen Neunzigerjahre gemahnenden Interpretation der Neutralität<br />

zurückfinden solle.<br />

Wieser Hans Jürg: (zu Catrina Christian) Mit dieser Aussage haben<br />

wir uns vielleicht ein bisschen weit zum Fenster hinausgelehnt. Es geht<br />

nicht darum, a priori der Rüstungsindustrie in der Schweiz mit einer<br />

verwässerten Neutralitätspolitik bessere Chancen zu geben, ihre Güter in<br />

Krisenregionen exportieren zu können. Wir halten uns an die gängigen<br />

Vorschriften, was wir auch entsprechend kundgetan haben. Es geht aber<br />

darum, dass beispielsweise ein Vorentscheid des Bundesrates Grundlage<br />

für eine Industrie ist, an einer Exportsache weiterzumachen. Wir werden<br />

die Vorschriften, die wir zu respektieren haben, selbstverständlich<br />

respektieren. Ich frage mich, inwiefern die Neutralität in diesem Zusammenhang<br />

eine Rolle spielt. Es geht uns nicht darum, krisengeschüttelte<br />

Regionen mit Material zu versorgen; wir wollen die Einschränkungen<br />

akzeptieren. Es wäre aber einfach schön, wenn das Seco die Vorentscheide,<br />

die früher fast als sakrosankt galten, bestätigen könnte, damit eine<br />

gewisse Planungssicherheit gegeben wäre. Eine solche fehlt der Industrie.<br />

Catrina Christian: (zu Wieser Hans Jürg) Sie haben anfangs gesagt, dass<br />

es nützlich sein würde, klarer als bisher den Übergang zwischen subsidiären<br />

Einsätzen und eigentlichen Raumsicherungseinsätzen festzulegen.<br />

Die Raumsicherung ist ein Thema, das bereits von fünf oder sechs Anhörungspartnern<br />

angesprochen worden ist, wobei mindestens dreimal die<br />

Aussage gemacht worden ist, dass man diesen Begriff eliminieren sollte.<br />

Offenbar war dieser Begriff eher problematisch statt hilfreich. Ihre Anregung<br />

hat etwas Ambivalentes, da ich nicht sicher bin, ob sie zielführend<br />

ist. In der Schweiz ist gelegentlich die Tendenz auszumachen, Sachen<br />

im Voraus regeln zu wollen, deren Regelung zunächst mehr Probleme<br />

als Lösungen bereitet. Ist es nicht so, dass die Raumsicherung in ihrer<br />

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