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Umstrittene Schweizer Sicherheitspolitik ... - ETH Zürich

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SWISSMEM<br />

Folgerungen für die Industrie: Der Erhalt lokaler industrieller Kernfähigkeiten<br />

in der Wehrtechnik muss in der Rüstungspolitik lückenlos<br />

umgesetzt werden. Der Inlandanteil an Rüstungsprogrammen ist ein<br />

wesentlicher Faktor zur Erhaltung und Schaffung dieser industriellen<br />

Kernkompetenzen. Von der Herstellung von Rüstungsgütern hängen<br />

Fachwissen, Technologien und Arbeitsplätze in der Schweiz ab. Um diese<br />

wertschöpfende Technologiebasis im eigenen Land nachhaltig sichern<br />

zu können, ist mehr Planungssicherheit seitens der Beschaffungsstellen<br />

der Armee erforderlich. Mit Rüstungspolitik darf jedoch keine Strukturerhaltung<br />

betrieben werden! Nur eine international wettbewerbsfähige<br />

Rüstungsindustrie ist am Standort Schweiz langfristig überlebensfähig,<br />

was voraussetzt, dass deren Exportfähigkeit gegenüber massgeblichen<br />

Konkurrenzstandorten nicht beeinträchtigt wird. Das heute vorliegende<br />

strenge Bewilligungsverfahren für Rüstungsgüterexporte, das sich an<br />

international anerkannten Standards orientiert, darf deshalb nicht einseitig<br />

verschärft werden.<br />

5. Welche Grundstrategie soll die Schweiz in ihrer <strong>Sicherheitspolitik</strong><br />

verfolgen (z.B. möglichst grosse Autonomie,<br />

Kooperation, Beitritt zu einer Militärallianz)?<br />

Kohl Jean-Philippe: Grundsätzlich soll auch künftig gelten, dass sicherheitspolitisch<br />

relevante Ereignisse von unserem Staat autonom bewältigt<br />

werden können. Das Primat der Autonomie soll auch künftig gelten.<br />

Dies ist nur möglich, wenn die integrale Aufwuchsfähigkeit der <strong>Schweizer</strong><br />

Armee erhalten bleibt. Dies soll jedoch nicht ausschliessen, dass<br />

im Einzelfall durchaus mit Partnern (Europäisches Sicherheitsbündnis,<br />

internationale Organisationen) kooperiert werden kann. Im Bereich Wissenschaft,<br />

d.h. Forschungsprojekte, ist mit der Europäischen Verteidigungsagentur<br />

zusammenzuarbeiten. Wenn die Schweiz zur Bewältigung<br />

eines Ereignisses einen Beitrag leistet, dann soll dies aus der Überlegung<br />

geschehen, letztlich ihren eigenen strategischen Sicherheitsbedürfnissen<br />

zu dienen. Zu vermeiden ist, dass die Schweiz international als «Trittbrettfahrerin»<br />

wahrgenommen wird.<br />

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