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Umstrittene Schweizer Sicherheitspolitik ... - ETH Zürich

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Sozialdemokratische Partei der Schweiz<br />

nen Ambitionen in Bezug auf das Militär. Es ist vielleicht zu sehr ein<br />

Denken, bei dem das Militär als ultima ratio noch einen Platz hat, aber<br />

es darf ja nicht zu viel Platz einnehmen. Wenn die Rahmenbedingungen<br />

nicht genau passen, kommt schnell einmal ein klares Niet. Wie steht es<br />

mit Kompromissen? Wie kommt man in Bezug auf den kooperativen<br />

Ansatz weiter?<br />

Hug Peter: (zu Thalmann Anton) Sie werfen die zentrale politische Frage<br />

auf, die sich unserer Fraktion und Partei stellt. Kürzlich tagte die Aussenpolitische<br />

Kommission (APK-N). An der Sitzung wurde auch das Thema<br />

«Atalanta» behandelt. Sieben Kommissionsmitglieder waren dafür, der Rest<br />

war dagegen. Unter den sieben Befürwortern waren drei Sozialdemokraten.<br />

Nur einer hat dagegen gestimmt. (Vor diesem pazifistisch begründeten Nein<br />

sollten wir Respekt haben. So wie die Bundesverfassung seit gut zehn Jahren<br />

ein Recht auf Militärverweigerung aus Gewissensgründen vorsieht, gibt es<br />

in der SP eine pazifistische Tradition. Die grosse Mehrheit der SP kann<br />

durchaus ja zu einer gründlich ab- und umgebauten Armee sagen.) In der<br />

APK-N war es somit eben gerade nicht die SP, welche zusammen mit der<br />

SVP Nein gestimmt hat, sondern vielmehr die geschlossene CVP-Fraktion.<br />

Die Freisinnigen haben mit der SP gestimmt. Dass die Grünen notorisch<br />

mit der SVP nationalkonservative Politik betreiben, wissen wir. Sie sagen,<br />

mit weniger überzogenen Ambitionen wäre es einfacher, Kompromisse zu<br />

schliessen. Dazu Folgendes: Irgendwann müssen wir auch etwas erhalten.<br />

Der Bundesrat hat im Mai 2005 eine Verdoppelung der Friedensförderungseinsätze<br />

beschlossen. Das wurde dann stückchenweise rückgängig<br />

gemacht. Der Bundesrat hat ebenfalls im Mai 2005 die Halbierung der<br />

mechanisierten Truppen beschlossen. Auch dies wurde hintertrieben. Zwei<br />

zentrale Elemente des ursprünglichen Bundesratsentscheids wurden gegen<br />

den Widerstand der SP gekippt. In Flims gab es dann diese unsägliche Konstellation.<br />

Aber es war weiterhin völlig offen, in welche Richtung die neue<br />

Mehrheit gebildet wird. Wir haben Kompromissvorschläge unterbreitet,<br />

aber es war umsonst. Mit anderen Worten: Jede Niederlage von unserem<br />

pragmatischen Flügel stärkt natürlich den ideologischen Flügel.<br />

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