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Umstrittene Schweizer Sicherheitspolitik ... - ETH Zürich

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Ausland<br />

Ein Grundprinzip der österreichischen Aussen- und Europapolitik ist,<br />

an allen zentralen Bereichen der europäischen Integration aktiv teilzunehmen.<br />

Die Erfahrung Österreichs am Balkan hat gezeigt, dass wirkliche politische<br />

Mitsprache nur durch adäquate Beiträge im gesamten Spektrum,<br />

auch im militärischen Bereich, erreichbar ist. Dabei spielt die Grösse eines<br />

Staates nicht immer eine entscheidende Rolle. So eröffnen z.B. spezifisches<br />

Wissen, spezifische nachgefragte Kapazitäten oder die Übernahme einer<br />

Sektorführung oder einer Task Force Möglichkeiten deutlicher politischer<br />

Einflussnahme. Dort, wo wir nicht dabei sind oder keinen substanziellen<br />

Beitrag leisten, wird von unseren EU-Partnern zumindest keine «Obstruktionspolitik»,<br />

d.h. das Behindern des Vorgehens Anderer, erwartet.<br />

Wir erwarten nach dem Inkrafttreten des Vertrags von Lissabon eine<br />

weitere Dynamisierung der GASP und ESVP. Wir wollen, dass die EU<br />

als internationaler Akteur noch handlungsfähiger wird. Wir unterstützen<br />

den breiten Ansatz von <strong>Sicherheitspolitik</strong> der EU. Ihr grösster komparativer<br />

Vorteil gegenüber anderen Akteuren ist dabei, dass sie neben der<br />

klassischen Aussen- und <strong>Sicherheitspolitik</strong> weitere wichtige Instrumente<br />

wie wirtschafts- und finanzpolitische, innenpolitische, staats- und völkerrechtliche,<br />

entwicklungspolitische zur Wirkung bringen kann.<br />

Die österreichische Bevölkerung erwartet Sicherheit und Schutz<br />

durch die EU, was besonders in schwierigen Zeiten deutlich wird, denn<br />

kein Land ist in der Lage, die komplexen Fragen der heutigen Zeit, die<br />

die Gesellschaft auch sicherheitspolitisch berühren, im Alleingang zu<br />

lösen, geschweige denn kleine Staaten wie Österreich.<br />

Kooperation wird nicht zuletzt aus Kostengründen auch auf militärischem<br />

Gebiet immer wichtiger. Wir unterstützen daher die Einbeziehung<br />

von Drittstaaten in ESVP-Operationen und sonstige Aktivitäten, wie das<br />

European Security and Defence College, in Ausbildung etc. Wir begrüssen<br />

die Teilnahme von Albanien, Kroatien oder Bosnien und Mazedonien bei<br />

ESVP-Operationen. Wir sehen die European Defence Agency überwiegend<br />

positiv, insbesondere der kostensparende kooperative Ansatz ist uns wichtig.<br />

Einige Überlegungen zur UNO: Die UNO haben für Österreich<br />

einen besonderen Stellenwert – insbesondere nehmen sie eine unverzichtbare<br />

Rolle als Forum des globalen Dialogs ein. Für uns ist ein<br />

UNO-Mandat für internationale Einsätze politisch essentiell. Die Rolle<br />

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