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Umstrittene Schweizer Sicherheitspolitik ... - ETH Zürich

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<strong>Schweizer</strong>ischer Gewerbeverband<br />

Bigler Hans-Ulrich: (zu Andrey Dominique) Die spontane Reaktion aus<br />

der Wirtschaft heisst Nein. Aber die Frage ist: Wie reagieren die Leute,<br />

wenn die Bedrohung tatsächlich da ist? Denken Sie an die Finanzkrise!<br />

Seit wir die neuen Prognosen haben, fallen die Reaktionen ganz anders aus<br />

als vor einem Jahr. Ich glaube, es muss besser aufgezeigt werden, welches<br />

die Bedrohungsszenarien sind. Wenn diese Szenarien nicht kommuniziert<br />

werden, dann geht man davon aus, dass die Bedrohungen gar nicht<br />

vorhanden sind. Das Szenariendenken ist nötig, damit Sie auch konzeptionell<br />

bestimmte Elemente entwickeln können, die dem Rechnung tragen.<br />

Catrina Christian: Das heisst: Wenn die Gefahr leicht erkennbar und<br />

sehr gross wäre, würde also die Bereitschaft bestehen, Dinge zu tun, die<br />

man sich bei geringerer Gefahr kaum vorstellen kann. Würde das nicht<br />

auch für die Finanzierung des Aufwuchses gelten, die ja von anderer Seite<br />

auch als unrealistisch bezeichnet wurde?<br />

Bigler Hans-Ulrich: (zu Catrina Christian) Das sind für mich zwei<br />

unterschiedliche Themen. Bei der ersten Frage gehe ich davon aus, dass<br />

dieses staatspolitische Verständnis in der Wirtschaft vorhanden wäre. Ich<br />

leite das schlicht und ergreifend daraus ab, dass sich unsere Unternehmer<br />

heute schon milizmässig sehr engagieren. Der Aufwuchs ist ein ganz anderes<br />

Problem. Wenn Sie der Bevölkerung heute sagen, dass in fünf Jahren<br />

eine Bedrohung ist, die heute eine Milliarde Franken mehr im Rüstungsbudget<br />

bedeutet, dann haben Sie keine Chance. Ein weiterer Punkt, den<br />

ich anfügen möchte, ist die Rüstungsindustrie. Die Rüstungsindustrie<br />

richtet sich heute auf den internationalen Markt aus. Das sind zum Teil<br />

kurzfristige Entwicklungen, die sich rasch verändern können. Deshalb<br />

ist die Begründung eigentlich nicht nachvollziehbar, wenn man sagt, die<br />

Rüstungsindustrie in der Schweiz könnte dann dieses Aufwuchskonzept<br />

unterstützen. Da habe ich meine grössten Zweifel. Es sei auch die Frage<br />

erlaubt, was dann in einem solchen Bedrohungsszenario passieren würde.<br />

Bedroht wäre ja nicht nur die Schweiz allein, sondern ein Teil Europas.<br />

Entsprechend würden viele Staaten als Nachfrager von Rüstungsgütern<br />

auftreten. Wer würde dann zuerst befriedigt? Ich glaube nicht, dass sich<br />

die Schweiz in der ersten Reihe bedienen könnte.<br />

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