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Umstrittene Schweizer Sicherheitspolitik ... - ETH Zürich

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Johann Pucher<br />

teien sich durch konzertierte Aktivitäten der internationalen Organisationen<br />

einbremsen, weil die internationale Vernetzung auch gegenseitige<br />

Abhängigkeiten geschaffen hat, womit ein höheres Ausmaß an Stabilität<br />

erreicht wird. Wir gehen zudem davon aus, dass grössere Konflikte schon<br />

aufgrund der eingeschränkten Ressourcenlage im Militär – die Abrüstung<br />

und Rüstungskontrolle haben zu tiefen Einschnitten geführt – nicht mehr<br />

möglich wären, ohne dass die Signale für eine rein theoretische territoriale<br />

Bedrohung und den notwendigen Aufwuchs in Österreich nicht gesehen<br />

würden. Wir richten uns auf den wahrscheinlichen Fall und nicht auf<br />

den Worst Case aus.<br />

Greminger Thomas: Aktuell ist das österreichische Auslandengagement<br />

sehr stark auf Kontingente fokussiert; es gibt eine beeindruckende Quantität,<br />

die im Einsatz steht. Sie haben auch erwähnt, dass eine Diskussion<br />

über Engagements in den Bereichen Reformen des Sicherheitssektors<br />

(SSR) und Entwaffnung, Demobilisierung und Reintegration (DDR)<br />

stattfindet. Sollen SSR und DDR anstelle der Kontingente rücken?<br />

Könnten Sie die diesbezügliche Diskussion in Österreich etwas ausführen?<br />

Wie sieht es bezüglich dem zivilen Engagement aus, insbesondere im<br />

Bereich von UNPOL/EUPOL? Was leistet Österreich in diesem Bereich?<br />

Pucher Johann: Wenn wir uns, aus welchem Grund auch immer, an<br />

weniger Operationen beteiligen würden, wenn wir unser Engagement<br />

aufgrund der Budgetlage herunterfahren müssten, sollten wir Unterstützungsmassnahmen<br />

wie für SSR oder Defence Reform jedenfalls weiter<br />

ausbauen. Das werden wir auch tun. Denn damit können wir unsere<br />

Fühler auch in Regionen hinausstrecken, in welchen wir nicht mit Operationen<br />

tätig sind. Zudem leisten wir Unterstützung in Afrika, Zentralasien<br />

und in der Kaukasusregion, damit die Staaten dieser Regionen<br />

selber ihre Probleme besser bewältigen können. Das haben wir auch auf<br />

dem Balkan schon so praktiziert. In diesem Sinne kann man bei SSR/<br />

DDR nicht von einem Ersatz sprechen, sondern von einer Ergänzung.<br />

Entgegen Stimmen, die sagen, dass es hierbei nicht um eine Aufgabe des<br />

Militärs handle, sind wir in der Direktion <strong>Sicherheitspolitik</strong> der Ansicht,<br />

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