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Umstrittene Schweizer Sicherheitspolitik ... - ETH Zürich

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Swisspeace<br />

www.swisspeace.ch<br />

Transkription der Stellungnahme vom 3. April 2009<br />

Krummenacher Heinz: Laurent Goetschel und ich danken Ihnen herzlich<br />

für die Einladung. Es ist das erste Mal, dass wir als Friedensforschungsinstitut<br />

offiziell angefragt wurden, uns zu einem sicherheitspolitischen<br />

Bericht zu äussern.<br />

Unsere Ausführungen konzentrieren sich auf grundsätzliche Aspekte<br />

der Aussen-, Friedens- und <strong>Sicherheitspolitik</strong> der Schweiz. Dies deshalb,<br />

weil wir zum einen keine Militärpolitiker sind und zum anderen unsere<br />

Kernkompetenz, die zivile Friedensförderung, zumindest auf den ersten<br />

Blick nur bedingt etwas mit der schweizerischen <strong>Sicherheitspolitik</strong> zu tun<br />

hat. Mit dieser Aussage befinden wir uns auch bereits im Grundsätzlichen,<br />

denn es stellt sich die Frage, wie sich die <strong>Sicherheitspolitik</strong> der Schweiz<br />

zu ihrer Aussen- und Friedenspolitik verhält. Hierzu möchten wir unsere<br />

Ausführungen in einen kritischen historischen Rückblick und in einen<br />

Ausblick unterteilen.<br />

Vor fast genau 30 Jahren hat der St. Galler Professor Alois Riklin<br />

festgestellt, das Problem der schweizerischen <strong>Sicherheitspolitik</strong> liege in<br />

der Unschärfe des Begriffs <strong>Sicherheitspolitik</strong>. Und wo «die Begriffe nicht<br />

stimmen, ist der Geist verwirrt», meinte Riklin. Die Diagnose von damals<br />

trifft auch heute noch zu: Der Begriff <strong>Sicherheitspolitik</strong> ist alles andere als<br />

eindeutig. Dies zeigt sich ganz deutlich im Sicherheitspolitischen Bericht<br />

2000. Dort steht: «War die <strong>Sicherheitspolitik</strong> gemäss Bericht 90 ‹jener<br />

Politikbereich, der sich auf die machtpolitisch bedingten Bedrohungen<br />

bezieht›, so gilt sie im vorliegenden Bericht der Prävention und Bewältigung<br />

von Gewalt strategischen Ausmasses, d.h. von Gewalt, die überregionale,<br />

nationale oder internationale Auswirkungen hat und damit<br />

erhebliche Teile von Staat und Gesellschaft betrifft.»<br />

Ganz in der Tradition der Gesamtverteidigungskonzeption von 1973<br />

ist <strong>Sicherheitspolitik</strong> also die Antwort des Staates auf angedrohte oder<br />

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