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Umstrittene Schweizer Sicherheitspolitik ... - ETH Zürich

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Politische Parteien<br />

Leutert Stefan: Der heutige Sicherheitspolitische Bericht erwähnt die<br />

Kantone nur am Rande. Es ist vor allem ein Sicherheitspolitischer Bericht<br />

des Bundes. Soll im künftigen Sicherheitspolitischen Bericht die Zusammenarbeit<br />

zwischen den Bundesbehörden und den kantonalen Behörden<br />

vermehrt thematisiert werden?<br />

Hug Peter: (zu Leutert Stefan) In unserem Positionspapier «Öffentliche<br />

Sicherheit für alle», das wir am 26. Oktober 2008 verabschiedet haben, geht<br />

es um die Frage der Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit im Innern.<br />

Ausgangspunkt dieser ganzen Übung war die Auffassung, dass sowohl die<br />

Armee als auch private Sicherheitsdienste in der Gewährleistung der öffentlichen<br />

Sicherheit im Innern so wenig wie möglich verloren haben. Wir<br />

betrachten den ganzen Plattformprozess zwischen dem VBS und der KKJPD<br />

als ungenügend und inakzeptabel. Die Architektur der inneren Sicherheit ist<br />

durch falsche Anreize geprägt. Es sind nicht die Gleichen, die aufbieten und<br />

die bezahlen. Also bieten die Kantone die Armee viel zu häufig auf, wenn sie<br />

dafür nicht oder kaum bezahlen müssen. Das ist der Kern der Geschichte.<br />

Das VBS versteckt sich dahinter, dass die Kantone die Armee wollen. Die<br />

Kantone erfüllen ihre Aufgabe nicht – die Aufgabe, ausreichend polizeiliche<br />

Kräfte zu haben –, weil es so einfach ist, vom VBS Unterstützung zu erhalten.<br />

Für die SP ist klar, dass die Armee aus staatspolitischen Gründen dauerhaft<br />

im Innern nichts verloren hat. Es gibt entsprechende Vorstösse, zum<br />

Beispiel die Motion Allemann «Leistungsvereinbarung des Bundes mit den<br />

Kantonen auf dem Gebiet der Wahrung nationaler Interessen». Es ist klar,<br />

dass die Kantone nationale Sicherheitsaufgaben nicht einfach aus der eigenen<br />

Tasche finanzieren wollen. Die Leistungen müssen dauerhaft so abgegolten<br />

werden, dass die Kantone in der Lage sind, auch Stellen mit einer gewissen<br />

Reserve aufzubauen. Ich muss sagen, im Moment bin ich eher pessimistisch.<br />

Möglicherweise kommt die Stunde der Wahrheit im Prozess, der jetzt in der<br />

Legislaturplanung angekündigt ist. Es gilt, die Frage des Polizeirechts auf<br />

Bundesstufe und auch auf Verfassungsstufe einmal unter die Lupe zu nehmen,<br />

denn das heutige System ist verfassungsmässig sehr schwach abgestützt.<br />

Fäh Paul: Zum Begriff der <strong>Sicherheitspolitik</strong>: Wenn wir über <strong>Sicherheitspolitik</strong><br />

reden, hat jede Partei wieder eine andere Definition. Das kann<br />

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