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Umstrittene Schweizer Sicherheitspolitik ... - ETH Zürich

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umfassenden Umfeldanalyse zu stellen. Letztlich ist es aber an der Politik,<br />

die gegenwärtige Lähmung in der <strong>Schweizer</strong> <strong>Sicherheitspolitik</strong> durch<br />

tragfähige Mehrheiten zu überwinden.<br />

Diskussion<br />

Center for Security Studies, <strong>ETH</strong>Z<br />

Andrey Dominique: Sie kennen das Gefahrenbild des Sicherheitspolitischen<br />

Berichts 2000. Kann man davon ausgehen, dass der rechts unten<br />

stehende militärische Angriff noch tiefer in die Eintretenswahrscheinlichkeit<br />

gesetzt werden kann, dafür aber das mittlere Feld der Bedrohungen<br />

eher nach rechts rutscht?<br />

Wenger Andreas: (zu Andrey Dominique) Ich kann dieser Zusammenfassung<br />

zustimmen. Wenn wir mit 1999 vergleichen, hat die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass sich die Schweiz einer direkten militärischen Bedrohung<br />

ausgesetzt sehen würde, nochmals abgenommen. Das hat einerseits damit<br />

zu tun, dass sich der europäische Sicherheitsraum ausgeweitet hat. Anderseits<br />

hat es mit der globalen Mächtebalance unter den Grossmächten zu<br />

tun. Ich halte auch eine kriegerische Auseinandersetzung zwischen den<br />

Grossmächten auf absehbare Zeit für unwahrscheinlich. Damit konzentrieren<br />

sich Kriege eher geographisch und fallen vor allem in Form von<br />

innerstaatlichen Konflikten an. Aber diese innerstaatlichen Konflikte<br />

tangieren aufgrund ihrer nichtmilitärischen Rückwirkungen die innere<br />

Sicherheit der europäischen Gesellschaften trotzdem in zunehmendem<br />

Masse. Im Gefahrenbild dürfte deshalb der Bereich organisierte Kriminalität,<br />

Terrorismus und Extremismus im Vordergrund stehen.<br />

Schneeberger Roger: Sie haben von einer Fokussierung auf Schlüsselfähigkeiten<br />

der Armee gesprochen. Würden diese Schlüsselfähigkeiten<br />

vielleicht Kompetenzverschiebungen zwischen ziviler und militärischer<br />

Seite mit sich bringen?<br />

Wenger Andreas: (zu Schneeberger Roger) Ich nehme an, Sie denken<br />

vor allem an die jeweilige Rolle im Bereich der inneren Sicherheit. Für<br />

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