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Umstrittene Schweizer Sicherheitspolitik ... - ETH Zürich

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Konferenz der Kantonalen Polizeikommandanten der Schweiz<br />

die gerade in Krisenzeiten für Schwerpunktbildungen oder für die<br />

Durchhaltefähigkeit nötig wären?<br />

• Gerade bei der Frage der polizeilichen Reserve gilt es zu berücksichtigen,<br />

dass in der jüngeren Vergangenheit konkordatliche<br />

Polizeieinsätze immer mehr zum Normalfall werden, namentlich<br />

bei Fussballspielen in der Nordwestschweiz (Basel, Bern). Es wäre<br />

deshalb zu diskutieren, ob die Schaffung einer stehenden Reserveeinheit,<br />

die rasch beigezogen werden kann, dem heutigen Modell<br />

vorzuziehen wäre. Nebst der raschen Verfügbarkeit einer solchen<br />

Einheit könnte auch die Professionalität gesteigert werden.<br />

Blumer Daniel: Nur eine kleine Ergänzung, was die Frage der polizeilichen<br />

Reserve anbelangt: Aus der operativen Froschperspektive haben<br />

wir das Gefühl, dass der Ausnahmefall Konkordatseinsätze und IKA-<br />

POL-Einsätze immer mehr zum Normalfall wird. Ich möchte Ihnen ein<br />

Beispiel aus dem Konkordat Nordwestschweiz nennen: Wir konnten als<br />

Konkordat den Fussballmatch FCB-FCZ nicht mehr alleine bewältigen,<br />

sondern mussten die Kräfte aus <strong>Zürich</strong> anfordern. Allgemein stellen wir<br />

fest, dass es immer mehr Demonstrationen und Sportanlässe gibt, die ein<br />

Grossaufgebot an Sicherheitskräften notwendig machen. Ich möchte ein<br />

zweites Beispiel anfügen: Beim letzten WEF in Davos war das Konkordat<br />

Nordwestschweiz nicht mehr solidarisch im IKAPOL-Verbund vertreten.<br />

Die Begründung war, dass auch in Bern und/oder Basel gewalttätige<br />

Demonstrationen befürchtet werden mussten. Ein WEF-Einsatz ist also<br />

ein <strong>Schweizer</strong> Einsatz und nicht mehr ein Bündner Einsatz. Das sind<br />

Tendenzen, die man berücksichtigen muss.<br />

Das führt mich zu einer Aussage im letzten Sicherheitspolitischen<br />

Bericht. Auf Seite 66 des Berichtes wird ausgeführt, man müsse die Erstellung<br />

eines Polizeibereitschaftskonzeptes auf Bundesebene prüfen. Meines<br />

Erachtens stehen wir heute aufgrund der weiteren Entwicklung vor der<br />

Frage, ob wir nicht ein schweizweites einsatzfähiges polizeiliches Reserveelement<br />

bereithalten sollten. Das wäre durchaus realisierbar. Dass der<br />

Bund da mithelfen könnte, ist aus Sicht der Kantone selbstverständlich.<br />

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