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Umstrittene Schweizer Sicherheitspolitik ... - ETH Zürich

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Verschiedene<br />

ob sie am Ende eines Dienstes einen kriegsbereiten Verband entlassen<br />

können oder nicht. Die Kriegsbereitschaft muss wieder Massstab werden,<br />

um die Kader, Truppe und Verwaltung zu bewerten.<br />

Die Verpflichtung zur Bereitschaft ist in einem Auftrag an den Chef<br />

der Armee festzuhalten und durchzusetzen. Dieser Auftrag ist nicht zu<br />

verwechseln mit den in der Verfassung aufgezählten möglichen Aufgaben.<br />

Die Armee braucht einen Auftrag vor dem Krieg, im Krieg und<br />

nach dem Krieg.<br />

Der Bericht kann wichtige Impulse zum Üben geben. Die strategischen<br />

Entscheidträger und ihre Stäbe müssen trainieren, beim Üben<br />

die Gesprächspartner jenseits der Departementsmauern kennen und<br />

schätzen lernen. Die Ausrede, man bewältige ja täglich Krisen, ist nicht<br />

zu akzeptieren. Hier geht es um das Aussergewöhnliche, Dramatische,<br />

Existentielle. Auch mögliche Wirtschaftskriege sind zu üben. Wir brauchen<br />

grosse Truppenübungen dort, wo Gefahr droht, auch in grossen<br />

und kleinen Städten, wenn die Kräfte der Kantone überfordert sind. Die<br />

Bevölkerung muss sich wieder gewöhnen an Soldaten in Einsatzübungen<br />

und bereit sein für zeitlich befristete Einschränkungen im Alltag. Auslandeinsätze<br />

leiden in allen Ländern unter dem Desinteresse der eigenen<br />

Bevölkerung. Wer im eigenen Land übt, erlebt die Umgebung als Kampfkraftverstärker.<br />

Diese Truppenübungen bringen uns Truppenführer und<br />

Stäbe mit mehr als theoretischer Erfahrung. Die Auswahl der höchsten<br />

Kader erfolgt in Kenntnis ihrer Stärken und Schwächen.<br />

Der Bericht sollte ein ins Abseits geratenes Soldatenbild korrigieren.<br />

Wir brauchen keine apolitischen Gewaltexperten, die sich unkritisch,<br />

bequem für die Verwaltung gehorsamst in alle Welt verschieben und<br />

unbekannten Leuten unterstellen lassen. Wir brauchen auch keine Soldatendarsteller.<br />

Der Bürgersoldat, als Kämpfer geschult, gibt uns die beste<br />

Gewähr für Schutz in unsicherer, instabiler Lage. Er ist auch Garant für<br />

eine hohe Einsatzschwelle: er zügelt die Begeisterung von Lehnstuhlstrategen<br />

für Einsätze rund um die Welt am Gängelband von Grossen und<br />

Weltpolizeiträume.<br />

Vieles konnte in diesen kurzen Ausführungen nur gestreift werden.<br />

Wer tiefer eindringen will, findet reiches Material in der im Anhang<br />

genannten neueren Literatur.<br />

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