28.12.2012 Aufrufe

Umstrittene Schweizer Sicherheitspolitik ... - ETH Zürich

Umstrittene Schweizer Sicherheitspolitik ... - ETH Zürich

Umstrittene Schweizer Sicherheitspolitik ... - ETH Zürich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Nationale Plattform Naturgefahren<br />

wasser, das wir in den letzten hundert Jahren hatten, war 2005 und hat<br />

3 Milliarden Franken gekostet. Gerade beim Erdbeben zeigt sich, dass<br />

nebst der Intervention auch die Prävention äusserst wichtig ist. Wenn<br />

Sie heute beginnen, die neuen Häuser erdbebensicher zu bauen – die<br />

Mehrkosten, die daraus entstehen, machen nur rund 1 bis 2 Prozent der<br />

Baukosten aus –, dann sind in hundert Jahren die hundertjährigen Häuser<br />

erdbebensicher gebaut, und die Schäden werden um ein Mehrfaches<br />

kleiner sein als ohne diese Massnahmen. Die möglichen Massnahmen<br />

zur Schadenminderung sind erstens baulicher Art, zweitens planerischer<br />

Art und drittens organisatorischer Art. Mit anderen Worten: Es hilft<br />

die «Brandverhütung» und die «Feuerwehr». Beide Massnahmen sind<br />

wichtig. Auf die Armee angesprochen: Es braucht die Armee, es braucht<br />

aber auch andere präventive Massnahmen. Naturgefahren sind eine Verbundaufgabe:<br />

Der Bund befasst sich mit strategischen Überlegungen; die<br />

Umsetzung erfolgt auf Stufe Kanton; die Auswirkungen sind auf Stufe<br />

Gemeinde.<br />

Was kann passieren? Zur Beantwortung dieser Frage braucht es eine<br />

Risikoanalyse sowie eine einheitliche Darstellung der verschiedenen<br />

Gefahren. Die Schweiz ist weltweit wohl das erste Land, das integrale<br />

Naturgefahrenkarten erstellt. Diese Gefahrenkarten werden 2011 flächendeckend<br />

vorhanden sein. In den Siebzigerjahren wurde mit den<br />

Lawinengefahrenkarten begonnen. Das war relativ einfach. Aufgrund der<br />

Ereignisse 1987 wurde die Erstellung von Gefahrenkarten für die hydrologischen<br />

und geologischen Risiken in das Wasserbaugesetz aufgenommen.<br />

Es hat zehn Jahre gedauert, bis ein System entwickelt war, um Lawinen<br />

mit Rutschungen und Hochwasserereignissen zu vergleichen und so<br />

darzustellen, dass sie in der Raumplanung umgesetzt werden können.<br />

Es gibt im Wesentlichen drei Gefahrenstufen: Die rote Zone bedeutet<br />

eine erhebliche Gefährdung für Bauten und Menschen in Gebäuden;<br />

die blaue Zone bedeutet eine mittlere Gefährdung; und die gelbe Zone<br />

bedeutet eine geringe Gefährdung.<br />

Die Gefahrenkarten sind die wichtigste Grundlage für ein umfassendes<br />

Risikomanagement. Sie erlauben uns, den Gefahren auszuweichen<br />

und nicht das Schadenpotential am dümmsten Ort ansteigen zu lassen.<br />

565

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!