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Umstrittene Schweizer Sicherheitspolitik ... - ETH Zürich

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Sicherheits- und aussenpolitische Gruppierungen<br />

Grossmann Christoph: (zu Catrina Christian) Ich danke Ihnen für diese<br />

Frage, denn sie zeigt die Lücke der derzeitigen Diskussion auf. Ein militärisches<br />

Prinzip ist immer dann optimal, wenn es zu keinen Ereignissen<br />

kommt. Das ist Abhaltewirkung. Die Schweiz hat immer nur Abhaltewirkung<br />

erzielen können (nicht Abschreckung). Beispiel: Wenn ein Aufklärungsbataillon<br />

im November im Zürcher Weinland einen WK leistet<br />

und der PIO zwei Wochen vorher in der Zeitung schreibt, er komme in<br />

den WK, dann gehen die Einbrüche in diesem WK-Dorf um 70 Prozent<br />

zurück. Auch das ist Abhaltewirkung. Man muss nicht die alten Bilder<br />

bemühen. Man sollte sich überlegen, inwiefern die Instrumente durch<br />

schiere Präsenz und durch Üben eine gewisse Wirkung erzielen, die in<br />

die heutige Zeit und die heutige Fragestellung hineinpassen. Der erste<br />

Chef der Armee hat diese Logik auch schon für die Botschaftsbewachung<br />

beschrieben.<br />

Thalmann Anton: Ist die internationale Kooperation für Sie etwas, das<br />

Sie nicht hinterfragen und kritisch begleiten wollen? Oder ist irgendwo<br />

noch der Wurm drin in Bezug auf die Kooperationsbereitschaft? Folie 52<br />

in Ihrer Dokumentation scheint mir interpretationsbedürftig. Sie schreiben:<br />

«Es erscheint sinnvoll, die PSO weiter auszubauen.» Dann sagen<br />

Sie: «Es ist aber ein Mehrheitskonsens herzustellen über den Interessenraum<br />

im internationalen Umfeld.» Ich habe den Eindruck, die politische<br />

Aussage, ob man sich dazu bekennt oder nicht, wird vermieden. Was Sie<br />

sagen, ist technokratisch vollkommen, aber letztlich darf man sich nicht<br />

so aus der Verantwortung stehlen.<br />

Heller Daniel: (zu Thalmann Anton) Wir stehen zur Sicherheit durch<br />

Kooperation. Was wir meinen, ist, dass man einen höheren Konsens über<br />

die Auslandeinsätze erzielen könnte, wenn man nach helvetischer Konkordanz<br />

einen Kompromiss suchen würde. Es sollte bspw. geklärt werden,<br />

welches die geographischen Interessenräume sind, wo wir uns engagieren<br />

(z.B. Ex-Jugoslawien, Nordafrika). Auf diese Weise würde man eher die<br />

Mehrheiten bekommen, um solche Einsätze zu leisten. Wir sind auch<br />

der festen Überzeugung, dass es dem Ansehen der Schweiz dienlich ist,<br />

wenn wir solche Einsätze leisten.<br />

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