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Umstrittene Schweizer Sicherheitspolitik ... - ETH Zürich

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Verschiedene<br />

bei dieser Auslegung die Gewalt und die Bedrohung durch den Menschen<br />

dominant sind.<br />

Wenn ich das vergleiche mit der Auslegung, wie wir sie in der PLA-<br />

NAT machen, wenn es um Naturgefahren geht, dann stelle ich fest, dass<br />

wir etwas weiter gehen. Wir gehen vom lateinischen Begriff «sine cura»<br />

aus. «Si(ne)cura» heisst: Sicherheit, ohne in Angst zu leben. Das ist eine<br />

Interpretation, wie sie Bundesrat Moritz Leuenberger kürzlich auch<br />

umschrieben hat.<br />

Ziel ist es, die Wirkungen der Naturgefahren auf ein akzeptables<br />

Mass zu reduzieren. Deshalb muss man sich die Frage stellen: Wie sicher<br />

ist sicher genug?<br />

Im Bereich Naturgefahren werden Sicherheitsstandards und Schutzziele<br />

definiert, und zwar nach dem Schadenausmass: Nur hoher Schutz<br />

für hohe Sachwerte. Dort, wo kleine Schäden in Kauf genommen werden<br />

können, soll man sie zulassen.<br />

Integrales Risikomanagement<br />

Die zentralen Fragestellungen sind:<br />

• Was kann passieren?<br />

• Was darf passieren?<br />

• Wie können wir uns schützen?<br />

Im Bereich Naturgefahren kennen wir ganz unterschiedliche Bedrohungen.<br />

Es ist ein Unterschied, ob man von einem Hochwasser bedroht ist<br />

oder von einem Erdbeben. Beim Hochwasser können Massnahmen im<br />

Gelände getroffen werden, wie beispielsweise Hochwasserdämme. Beim<br />

Erdbeben helfen Schutzmassnahmen im Gelände nichts, sondern alleine<br />

Massnahmen am zu schützenden Bauobjekt. Kommt dazu, dass wir uns<br />

Hochwasser gewohnt sind. In den letzten dreissig Jahren waren zwei Drittel<br />

der <strong>Schweizer</strong> Gemeinden von einem Hochwasser betroffen. Hätten<br />

wir ein Erdbeben der Grösse Basel 1356, wären die Schadenauswirkungen<br />

in Franken ausgedrückt etwa 60 Milliarden Franken. Das teuerste Hoch-<br />

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