28.12.2012 Aufrufe

Umstrittene Schweizer Sicherheitspolitik ... - ETH Zürich

Umstrittene Schweizer Sicherheitspolitik ... - ETH Zürich

Umstrittene Schweizer Sicherheitspolitik ... - ETH Zürich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Wirtschaftsverbände<br />

Bevorratung über Jahrzehnte, sondern, dass die Ersatzteilbevorratung<br />

mithilfe wissenschaftlicher Erfahrungen erfolgen muss. Das betrifft vor<br />

allem Systeme, die aus dem Ausland stammen und für welche es im<br />

Krisenfalle schwierig wäre, Ersatzteile in der Schweiz zu beschaffen. Mit<br />

einem nach kritischer Beurteilung zu fällenden Entscheid bezüglich einer<br />

Beschaffungssicherheit und einer Beschaffungsbevorratung kann man<br />

diese Herausforderung meistern. Hinsichtlich der Fähigkeiten im Bereich<br />

der Informationstechnologiesysteme kann die Schweiz den Anforderungen<br />

entsprechen.<br />

Zu Ihrer zweiten Frage möchte ich sagen, dass eine Krise in jedem<br />

Fall eine Bedrohung des Wohlstandes darstellt; einer solchen Bedrohung<br />

ist die Bereitschaft gegenüberzustellen, diese Krise bewältigen zu wollen.<br />

Rund 95 Prozent der Unternehmen, die dem Verband SWISSMEM angeschlossen<br />

sind, sind KMU. Ich gehe nicht davon aus, dass jedes KMU<br />

im gleichen Masse von einer solchen Krise betroffen wäre, was die Miliz-<br />

Verfügbarkeit betrifft. In einem Ernstfall dürften maximal rund 120’000<br />

Angehörige der Armee aufgeboten, wobei ich davon ausgehe, dass nicht<br />

die Gesamtheit dieser Personen zur Verfügung stehen müsste, sondern<br />

dass mit modularen einsatzorientierten Formationen operiert würde.<br />

Greminger Thomas: Sie haben erwähnt, dass eine wichtige Leitlinie die<br />

Fähigkeit zur autonomen Bewältigung von sicherheitspolitischen Ereignissen<br />

sein müsse. Auf der anderen Seite haben Sie auch erwähnt, dass<br />

der Eindruck vermieden werden müsse, dass die Schweiz als sicherheitspolitischer<br />

Trittbrettfahrer wahrgenommen werde. Ist dieses Dilemma<br />

angesichts der resource constraints nicht unüberwindbar? Eigentlich hätte<br />

ich von der schweizerischen Rüstungsindustrie ein deutlicheres Bekenntnis<br />

zu einem stärkeren Auslandengagement der Armee erwartet, weil sie<br />

ja ein Interesse daran hat, verstärkt mit den anderen Rüstungsindustrien<br />

zusammenzuarbeiten.<br />

Wieser Hans Jürg: Ich würde mir nie erlauben, Ihnen zu widersprechen.<br />

Es gilt aber dennoch zu hinterfragen, ob ein Auslandengagement der<br />

<strong>Schweizer</strong> Armee mit Möglichkeiten der <strong>Schweizer</strong> Rüstungsindustrie<br />

im Ausland verknüpft werden kann. Wir sind international bereits sehr<br />

360

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!