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Umstrittene Schweizer Sicherheitspolitik ... - ETH Zürich

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SWISSMEM<br />

Folgerungen für die Industrie: Zentral ist der Erhalt der industriellen<br />

Kernfähigkeit. Dazu gehören nicht nur die Wartung – wie dies in<br />

der heutigen Rüstungspolitik postuliert ist –, sondern auch Konzeption,<br />

Entwicklung und Produktion von Rüstungsgütern im Inland. Die Wertschöpfung<br />

in der Schweiz steht im Vordergrund, sofern die entsprechenden<br />

Fähigkeiten im Land zu kompetitiven Preisen verfügbar sind. Damit<br />

wird Know-how im Inland gehalten und zumindest eine gewisse Unabhängigkeit<br />

vom Ausland erreicht. Bei der Wahl zwischen inländischer<br />

und ausländischer Rüstungsbeschaffung ist auf eine Vollkostenrechnung<br />

abzustellen. Die <strong>Schweizer</strong> Rüstungsindustrie ist als Folge des zu kleinen<br />

Heimmarktes auf Exportmärkte existenziell angewiesen. Zum Erhalt der<br />

internationalen Wettbewerbsfähigkeit ist die <strong>Schweizer</strong> Rüstungsindustrie<br />

darauf angewiesen, keine schlechteren Rahmenbedingungen für den<br />

Export von Rüstungsgütern aus der Schweiz zu haben als deren Export<br />

aus anderen europäischen Ländern. Es sollen Anreize gegeben werden,<br />

um die Zusammenarbeit Industrie/Forschung/Hochschulen – z.B. im<br />

Rahmen von KTI–Projekten - auf den Bereich Wehrtechnik auszuweiten.<br />

3. Was sind die gefährlichsten Bedrohungen und Gefahren<br />

für die Sicherheit der Schweiz und ihrer Einwohner in den<br />

nächsten 5 bis 15 Jahren?<br />

Giger Bruno: Der Zerfall staatlicher Strukturen, häufig in Kombination<br />

mit Extremismus und ethnischer Durchmischung, findet vornehmlich<br />

ausserhalb von Europa statt. Solche Entwicklungen beeinflussen unsere<br />

Gesellschaft unmittelbar. Zu den sich ergebenden Bedrohungen gehören<br />

Terror, Flüchtlingsströme und Migrationsdruck sowie Proliferation. Als<br />

Folge der Verschärfung der Ressourcenknappheit (Wasser, Nahrungsmittel,<br />

Rohstoffe, Energie), auch wegen Naturkatastrophen, sind mehr<br />

kriegerische Auseinandersetzungen zu erwarten. Vermehrt werden wir<br />

Bedrohungen ausgesetzt, die territorial unabhängig, technologiegestützt<br />

und gegen kritische Infrastrukturen und Personen gerichtet sind. Unkoordinierte<br />

und nicht-kooperierende Nachrichtendienste erschweren eine<br />

zielgerichtete Reaktion auf diese Bedrohungen. Eine effiziente Führungs-<br />

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