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Umstrittene Schweizer Sicherheitspolitik ... - ETH Zürich

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Kantone, Polizei, Bevölkerungsschutz<br />

222<br />

muss, aber eigentlich ist er gar nicht verantwortlich. Wie wollen<br />

die 26 Kantone das Problem interkantonal lösen?<br />

2. Sie haben die Grossanlässe, die Demonstrationen usw. erwähnt. In<br />

diesem Zusammenhang haben Sie ausgeführt, das Problem sei zu<br />

bewältigen, wenn man sich interkantonal zusammenraufe. Heisst<br />

das, dass für Sie kein Handlungsbedarf besteht? Was passiert, wenn<br />

wir am System nichts ändern?<br />

Hensler Beat: (zu Schär Andreas) 1. Die Erfahrungen aus der jüngeren<br />

Vergangenheit zeigen mir, dass wir seitens der Kantone durchaus in<br />

der Lage sind, solche Ereignisse auch interkantonal zu bewältigen. Die<br />

EURO 08 ist ein Beispiel dafür – wir haben daraus auch viel gelernt.<br />

Zweifel habe ich dann, wenn es über den polizeilichen Bereich hinausgeht<br />

und es die ganze Palette des Bevölkerungsschutzes braucht. Ich habe<br />

im Bereich der kantonalen Führungsstäbe noch keine schlagkräftigen<br />

Gremien gefunden. Ohne die koordinierende Hand des Bundes wird<br />

es nicht möglich sein, die Kantone auf einen gemeinsamen Nenner zu<br />

bringen, um beispielsweise interkantonale Führungsorgane im Sinne der<br />

integralen Bewältigung von Krisen zu schaffen. Ich habe bewusst «die<br />

koordinierende Hand des Bundes» gesagt. Denn die eine Geschichte ist,<br />

dass der Bund einen gewissen Druck ausübt, damit etwas geschieht. Aber<br />

ob der Bund dann auch gleich den «Lead» hat, ist wieder eine andere<br />

Geschichte. Da würde ich schon noch differenzieren.<br />

Blumer Daniel: (zu Schär Andreas) 2. Meines Erachtens ist Ihre Aussage<br />

nicht in dieser Klarheit zu machen, dass die heutigen Kräfte ausreichen.<br />

Wir stellen fest, dass das System immer mehr ausgereizt ist. Diese Entwicklung<br />

würde weitergehen. Es gibt noch einen zweiten Aspekt, und<br />

zwar auf der operativen Ebene: Aufgrund der knappen Personalbestände<br />

sind wir in der Schweiz gezwungen, «Allrounder» zu haben. Unsere Polizistinnen<br />

und Polizisten machen alles. Ein 50-jähriger Polizist muss auch<br />

auf die Strasse gehen und Ordnungsdienst machen. Wer den Einsatz der<br />

deutschen Bereitschaftspolizei in Basel beobachtet hat, konnte feststellen,<br />

dass die Deutschen eine ganz andere Wirkung hatten als unsere Elemente.

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