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Umstrittene Schweizer Sicherheitspolitik ... - ETH Zürich

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Landeskirchen<br />

werden. Die Ermöglichung einer Ausbildung für junge Menschen in<br />

diesen Regionen ist ein wichtiger Beitrag zur Entwicklungs- und Friedensförderung.<br />

Solche Aktivitäten soll die <strong>Sicherheitspolitik</strong> aufnehmen<br />

und geeignete Kooperationen anstreben.<br />

<strong>Sicherheitspolitik</strong> ist in diesem Sinn keine passive Abwehrhaltung,<br />

sondern aktives Engagement. Der ethnisch, nationalistisch oder religiös<br />

motivierte Fundamentalismus als häufig genanntes Beispiel für eine<br />

Sicherheitsbedrohung mag dies unterstreichen. Ziel einer <strong>Sicherheitspolitik</strong><br />

muss es sein, dass ein solcher Fundamentalismus möglichst gar<br />

nicht aufkommen kann. Hierzu ist die Ghettoisierung einer Bevölkerungsgruppe<br />

zu vermeiden. Auch die soziale Benachteiligung einer Bevölkerungsgruppe<br />

ist günstiger Nährboden für Fundamentalismen jeder<br />

Art. Diese Benachteiligung soll durch geeignete politische Massnahmen<br />

ausgeräumt werden. Und zwischen den beteiligten Gruppen muss aktiv<br />

Verständnis und Dialog gefördert werden. Um diese Ziele zu erreichen,<br />

braucht es sowohl nationale als auch internationale Kooperation. Nur so<br />

kann eine solche Bedrohungslage aufgefangen werden.<br />

Was ist der Stellenwert der Neutralität für die <strong>Sicherheitspolitik</strong><br />

der Schweiz?<br />

Brunner Norbert: Die Mitwirkung der schweizerischen Armee an «präventiven<br />

Sicherheitsaktivitäten» mittels kriegerischer Auseinandersetzung<br />

zur Friedenserzwingung kann nicht Teil einer christlich vertretbaren<br />

<strong>Sicherheitspolitik</strong> sein. Dies ist aus unserer Sicht auch mit der Neutralität<br />

nicht vereinbar. Ein Beitritt zu einem Bündnis wie die NATO, welche<br />

solche Aktivitäten unternimmt, ist abzulehnen.<br />

Neutralität heisst aber im friedenssichernden Engagement nicht<br />

Passivität oder Rückzug auf rein nationale Aktivitäten. Es verträgt sich<br />

durchaus mit der Neutralität der Schweiz, eine aktive Rolle zu spielen in<br />

Kooperationen wie etwa im Internationalen Roten Kreuz oder im Rahmen<br />

von Peace Support-Einsätzen der UNO.<br />

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