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Umstrittene Schweizer Sicherheitspolitik ... - ETH Zürich

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Ausland<br />

Konflikten in diesen Gebieten würde sicher gesamteuropäisches Krisenmanagement<br />

zur Anwendung gebracht werden.<br />

Thalmann Anton: Kann Neutralität bis zu einem gewissen Grad vor<br />

Terrorismus schützen?<br />

Wäre es für die Schweiz sinnvoll, für die Auslandeinsätze einen geographischen<br />

Perimeter zu definieren?<br />

Pucher Johann: Selbst nach den Anschlägen in New York hat Österreich<br />

keinen «War on Terrorism» geführt. Wir sehen Terroprismusbekämpfung<br />

als sicherheitspolizeiliche Aufgabe. Militär ist nur im Rahmen der europäischen<br />

Solidaritätsklausel oder im Rahmen der Assistenz aufgerufen,<br />

Assistenz oder Terrorfolgenbekämpfung zu leisten. Die Neutralität hilft,<br />

was den Terror betrifft, in keiner Weise. Auch wir haben Drohungen<br />

erhalten. Genau hierin besteht ja die Asymmetrie, auf die wir uns im<br />

Zusammenwirken von polizeilichen Massnahmen, Aufklärung, beim<br />

Zusammenwirken der Nachrichtendienste und der Bekämpfung der<br />

Terrorursachen einstellen müssen.<br />

Woher kommt Terror? Natürlich auch von fremd geleitetem Fanatismus.<br />

Es sind aber auch eine Menge sozialer Ursachen auszumachen,<br />

wie Perspektivenlosigkeit und daraus resultierende kollektive oder individuelle<br />

Verzweiflung.<br />

Als geographischen Perimeter hat Österreich folgende Räume definiert:<br />

Balkan (bis auf Weiteres), Naher Osten und Mittlerer Osten; Afrika;<br />

Kaukasus, Schwarzmeerregion und Zentralasien. Die Gewichtung<br />

zwischen Afrika und Kaukasus, Schwarzmeerregion und Zentralasien ist<br />

noch nicht gelöst. Planer aus dem Aussenministerium wollen mit Blick<br />

auf die Wirtschaftsstatistik, die Energieströme, die geographische Nähe<br />

und die Bedrohungslage eher den zweitgenannten Raum favorisieren. In<br />

Afrika sind wir durch die EU gefordert, insbesondere African Capacity<br />

Building und SSR zu unterstützen.<br />

Die Räume Fernost, Afghanistan oder Irak, Ostasien und Südamerika<br />

sind für uns im Militär nicht vorrangig, soweit es militärische Vorbereitungen<br />

für Einsätze oder Kooperationen betrifft. Wenn wir in der<br />

Battle-Group sein werden, müssen wir uns fast weltweit aufstellen. Das<br />

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