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Umstrittene Schweizer Sicherheitspolitik ... - ETH Zürich

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Politische Parteien<br />

und nichtstaatliche Akteure, den internationalen Terrorismus und auch<br />

durch organisierte Kriminalität.<br />

Die Globalisierung birgt also Risiken in sich, die grenzüberschreitenden<br />

Charakter haben: Armut, Bildungsdefizite, Ressourcenknappheit,<br />

Naturkatastrophen, Umweltzerstörung, Krankheiten und Ungleichheiten<br />

bilden neben anderen Faktoren den Nährboden für illegale Migration<br />

und säkulares wie religiöses extremistisches Gedankengut. Diese können<br />

Ursache für Instabilität in ihrer radikalsten Form Wegbereiter des internationalen<br />

Terrorismus werden. In einer zunehmend interdependenten<br />

Welt wirken sich diese Risiken nicht nur auf ihre unmittelbare Umgebung<br />

aus, sondern berühren in vielfältiger Weise die Sicherheit der gesamten<br />

internationalen Gemeinschaft, also auch die Sicherheit der Schweiz.<br />

Es zeigt sich also ein verändertes Risikospektrum. Die Wahrscheinlichkeit<br />

von klassischen Gewaltformen nimmt in Europa tendenziell<br />

weiter ab. In absehbarer Zeit besteht für die Schweiz kaum eine Bedrohung<br />

durch einen konventionellen, militärisch organisierten Gegner. Die<br />

neuen Bedrohungen, denen die Schweiz ausgesetzt ist, sind oft anonym<br />

und unvorhersehbar. Sie sind als transnationale Phänomene eben nicht<br />

an Staaten gebunden, sondern an Gruppen, an nichtstaatliche Akteure.<br />

Organisierte Kriminalität, Proliferation von Massenvernichtungswaffen,<br />

Ressourcenknappheit seien ebenfalls als Bedrohungen genannt.<br />

Es zeigt sich eine geographische Entgrenzung. Die räumliche Entfernung<br />

von Krisengebieten bietet heute keinen Schutz mehr. Konflikte<br />

ausserhalb Europas können negative Auswirkungen auf die Schweiz<br />

haben. Als Beispiele seien der Terrorismus, Drogen-, Waffen- und Menschenhandel,<br />

Migrationsprobleme oder Mangellagen und Ressourcenknappheiten.<br />

Aufgrund der Zunahme der Komplexität sind Bedrohungen nicht<br />

unmittelbar sichtbar und weniger voraussehbar. Moderne Bedrohungen<br />

richten sich nicht mehr gegen das Territorium eines Staates, sondern<br />

direkt gegen Gesellschaften sowie gegen deren Wirtschafts- und<br />

Verkehrsinfrastrukturen. Die einzelnen Bedrohungen beeinflussen sich<br />

zudem zunehmend gegenseitig. Die Bereiche der inneren und äusseren<br />

Sicherheit überlappen. Aus diesem Grund sind die Politikbereiche der<br />

Verteidigung, der inneren Sicherheit, der Aussenpolitik und der Wirt-<br />

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