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Umstrittene Schweizer Sicherheitspolitik ... - ETH Zürich

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Verschiedene<br />

ralität faktisch längst durch Allianzfreiheit ersetzt. Die fundamentalistische<br />

Auffassung von Neutralität ist ein Produkt aus dem Kalten Krieg,<br />

als die für General Guisan im zweiten und Generalstabschef Sprecher im<br />

ersten Weltkrieg selbstverständliche Strategie «der Feind meines Feindes<br />

ist mein Freund» durch Hofhistoriker des EMD kritisiert worden ist,<br />

weil nach ihrer Ansicht der Aktenfund der französisch-schweizerischen<br />

Absprachen in La Charité angeblich Hitler einen Vorwand zum Angriff<br />

auf die Schweiz hätte liefern können.<br />

Strategische Führung<br />

Was Bundesrat Villiger schon 1992 gefordert hatte, nämlich einen Sicherheitsausschuss<br />

aus den drei Ressortchefs Verteidigung, Polizei und Auswärtiges<br />

unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit zu bilden, ist inzwischen<br />

endlich verwirklicht worden. Der Ausschuss verfügt auch über<br />

einen eigenständigen Stab und die Zusammenführung der Nachrichtendienste<br />

ist angelaufen. Noch immer ist meines Wissens die Querschnittsverantwortung<br />

Sicherheit beim Vorsteher VBS aber nicht ausdrücklich<br />

anerkannt, obschon eine übergreifende Ressortverantwortung in andern<br />

Politikbereichen längst verwirklicht ist. Ein erster Schritt war immerhin<br />

die späte Abkehr vom jährlich wechselnden Vorsitz im Sicherheitssauschuss.<br />

Die Führung in der Armee erfordert ebenfalls Straffungen und Vereinfachungen<br />

der recht kopflastigen Strukturen. Seit 2004 hat die Armee<br />

einen echten «Friedensgeneral». Damit ist mit grosser Verspätung realisiert,<br />

was die Bundesversammlung im Angesicht des drohenden Weltkrieges<br />

am 22. Juni 1939 mit der Figur des Armeeinspektors schon einmal<br />

in einem Bundesgesetz beschlossen hatte, das aber wegen des bis am 20.<br />

August 1945 dauernden Aktivdienstes nicht in Kraft trat. Die Nachkriegszeit<br />

beherrschte dann wieder das Zwei-Armeen-Prinzip mit einem<br />

gleichrangigen Generalstabschef und Ausbildungschef. Heute benötigt<br />

der Chef Heer keinen Führungsstab mit den Führungsgrundgebieten G<br />

(für «ground») 1 bis 7 mehr. Das Heer ist eine reine Ausbildungsorganisation.<br />

Für die Territorialstruktur genügen drei statt vier Territorialregionen.<br />

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