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Umstrittene Schweizer Sicherheitspolitik ... - ETH Zürich

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Politische Parteien<br />

Bedeutung der Neutralität<br />

In Epochen jederzeit drohender strategischer Überraschung gewinnt<br />

konsequent gehandhabte Neutralitätspolitik für die Schweiz an Bedeutung.<br />

Die Landesregierung hat der Glaubwürdigkeit konsequent gehandhabter,<br />

gegen aussen grösste Zurückhaltung zeigender Neutralitätspolitik<br />

ausgeprägte Sorgfalt angedeihen zu lassen. Durch konsequente Nicht-<br />

Parteinahme in internationalen Konflikten hat der Bundesrat die Schweiz<br />

davor zu bewahren, ungewollt in solche Konflikte hineingezogen zu<br />

werden.<br />

Die <strong>Schweizer</strong> Neutralität ist einzigartig, denn sie ist immerwährend,<br />

bewaffnet, seit 1815 völkerrechtlich anerkannt, integral und bündnisfrei.<br />

Seit 1991 ist die <strong>Schweizer</strong> Regierung aber daran, die Neutralitätspolitik<br />

immer mehr auszuhöhlen und auf ein abstraktes und blutleeres Neutralitätsrecht<br />

zu reduzieren. Aussenpolitischer Aktivismus wird mit Begriffen<br />

wie «aktive Neutralität» beschönigt – ohne Rücksicht auf das Ansehen der<br />

Schweiz und nur um der Medienaufmerksamkeit Willen. Dies bedroht<br />

die seit 1515 bestehende schweizerische Neutralität und dadurch auch die<br />

Sicherheit der Schweiz ernsthaft.<br />

Grundstrategie<br />

Eine Armee, die jederzeit in der Lage sein muss, strategischen Überraschungen<br />

erfolgreich zu begegnen, ist auf ein Maximum an Handlungsfreiheit<br />

angewiesen. Diese Handlungsfreiheit hat die Landesregierung<br />

durch konsequent verfolgte Neutralitätspolitik zu sichern. Das heisst<br />

auch Abschiednehmen von Konzepten der Kooperation. Denn Kooperation<br />

bindet. Im Ernstfall heisst Kooperation, dass sich kleinere, mit<br />

weniger Mitteln am Krisenort anwesende Partner den stärkeren Partnern<br />

unterstellen müssen. In einem Kooperationskonstrukt befiehlt in der<br />

Stunde der Krise der Stärkste, nicht der Kleinste. Der Kleinere verliert<br />

dabei – unter Umständen in nicht hinnehmbarem Ausmass – an Selbstbestimmung<br />

und Handlungsfähigkeit. Das beeinträchtigt ihn in der<br />

Reaktion auf strategische Überraschung. Kooperation kann nur letztes<br />

Mittel im Rahmen der Existenzsicherung sein.<br />

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