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Umstrittene Schweizer Sicherheitspolitik ... - ETH Zürich

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Politische Parteien<br />

man mit einer noch grösseren Aufrüstung eigentlich nur die Sicherheit<br />

holen kann, sich an den Quellen zu beteiligen, aber eine Lösung der<br />

Situation ist das nicht. Deshalb muss man sich überlegen, ob es nicht<br />

eine Alternative gibt.<br />

Parallel dazu muss uns das CO2-Problem beschäftigen. Das CO2-<br />

Problem und der damit zusammenhängende Klimawandel ist ein weiterer<br />

Grund für Auseinandersetzungen. Ich erwähne hier nur Darfur und<br />

Bangladesch. Die Vertreibung von Menschen, die ich hier anspreche,<br />

könnte es eines Tages auch bei uns in Europa geben. Wenn das Meer so<br />

anwachsen würde, wie die Forscher ausgerechnet haben, dann würden<br />

Holland, Dänemark, Deutschland und Teile von Frankreich zu Gebieten,<br />

die man aufgeben müsste.<br />

Wir haben heute Systeme, die sehr verletzlich sind. Ich verweise<br />

auf die Idee der stärkeren Nutzung der Atomkraft. Hier haben wir zum<br />

einen das Problem des Peak Uran, wenn man die konventionellen Vorräte<br />

anschaut; zum andern ist ein Atommeiler ein attraktives Ziel für<br />

Anschläge, was eine Katastrophe über ein weites Gebiet verursachen<br />

kann. Die Proliferation ist eine Folge der Atomkraft, d.h. wir haben hier<br />

ein Sicherheitsrisiko.<br />

Was wir in der Schweiz besonders im Auge behalten müssen, sind<br />

erstens die soziale Kohäsion, zweitens die Migration und drittens die<br />

Risiken durch die Chemieproduktion.<br />

Lang Josef: Wir wünschen uns eine sicherheitspolitische Diskussion, die<br />

von Gefahren, Risiken und Bedrohungen ausgeht. Unseres Erachtens<br />

ist es falsch, wenn man sagt: Wir haben eine Armee – was machen wir<br />

jetzt damit?<br />

Aber ich bin bereit, mich mit diesem Instrument auseinanderzusetzen.<br />

Grob gesagt, in einer etwas volkstümlichen Sprache, hat die Armee<br />

drei Fronten – erstens die Grenzverteidigung, zweitens die inneren Einsätze<br />

und drittens die Auslandeinsätze.<br />

1. Die Grenzverteidigung ist die wichtigste Legitimation für die<br />

Armee. Aus unserer Sicht ist diese traditionelle Hauptaufgabe<br />

der Armee seit Ende des Kalten Krieges überholt. Heute sind wir<br />

im Umkreis von 2000 Kilometern umgeben von Staaten, die wir<br />

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