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Umstrittene Schweizer Sicherheitspolitik ... - ETH Zürich

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Politische Parteien<br />

fünfzehn Jahren mit einer derart hohen Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen<br />

werden, dass sich Milliardenausgaben für das Restrisiko in keiner Art<br />

und Weise mehr rechtfertigen lassen.<br />

Für die SP ist deshalb ein Punkt sehr wichtig: Aus der Forderung einer<br />

möglichst umfassenden Sicherheitsanalyse lässt sich keinesfalls ableiten,<br />

dass das im Moment zur Erstellung des Sicherheitspolitischen Berichts<br />

federführende Departement dann auch noch gleich zuständig sein sollte,<br />

den erkannten sicherheitspolitischen Herausforderungen zu begegnen.<br />

Sie erinnern sich bestimmt an die Bilder von strahlenden Swisscoy-Soldaten<br />

auf Schulhausdächern in Kosovo, wo sie eifrig damit beschäftigt<br />

waren, diese Ziegel um Ziegel zu reparieren. Das war natürlich grotesk.<br />

Für Wiederaufbauhilfe haben wir die hervorragende Expertise der Deza<br />

zur Verfügung. Da braucht es keine Soldaten. Auch in der NATO lassen<br />

sich diese fatalen Tendenzen beobachten, dass sie sich auch noch gleich für<br />

Umweltschutz, Armutsbekämpfung und «Good Governance» zuständig<br />

erklärt. Das ist falsch. Militärische Organisationen haben eine wichtige<br />

Aufgabe in der Prävention und Abwehr von organisierter Gewalt zu<br />

erfüllen. Aber sie sind keine Entwicklungshelfer, Umweltexperten und<br />

auch keine Polizisten.<br />

Die SP erwartet deshalb, dass sich der Sicherheitspolitische Bericht<br />

eingehend mit der Frage der Schnittstellen zwischen ziviler und militärischer<br />

Friedens- und <strong>Sicherheitspolitik</strong> befasst. In vielen Brennpunkten<br />

der Welt, die aufgrund der Beschleunigung, Verdichtung und wechselseitigen<br />

Abhängigkeit immer unmittelbarer auf die Sicherheitslage<br />

der Schweiz zurückwirken, ist an humanitäre Hilfe, Wiederaufbau und<br />

Demokratisierung ohne eine vorgängige militärische Stabilisierung der<br />

Lage nicht zu denken. Für die SP ist klar, dass die <strong>Schweizer</strong> Armee hier<br />

im ureigensten Sicherheitsinteresse unseres Landes schwerpunktmässig<br />

einen Beitrag zu leisten hat. Das Schwergewicht muss aber bei der zivilen<br />

Seite liegen. Zentraler Ansatzpunkt sollte unseres Erachtens deshalb die<br />

Mitwirkung in den namentlich in der Europäischen Union überwiegend<br />

integriert organisierten Friedensoperationen liegen. Integriert bedeutet,<br />

dass unter politisch-ziviler Oberverantwortung und Führung sowohl die<br />

zivilen Instrumente für humanitäre Hilfe, Wiederaufbau und Demokratisierung<br />

integriert werden als auch die militärischen Instrumente für Sta-<br />

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