28.12.2012 Aufrufe

Umstrittene Schweizer Sicherheitspolitik ... - ETH Zürich

Umstrittene Schweizer Sicherheitspolitik ... - ETH Zürich

Umstrittene Schweizer Sicherheitspolitik ... - ETH Zürich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Wirtschaftsverbände<br />

nationale Rüstungsindustrie geschaffen werden könne. Tendenziell geht<br />

man eher von einer Rüstungskooperation aus, sodass die nationalen Rüstungsindustrien<br />

sich vom Anspruch entfernen, alles abdecken zu können.<br />

Sehen Sie das für die <strong>Schweizer</strong> Rüstungsindustrie auch so? Welches Mass<br />

an Autonomie würde überhaupt Sinn machen?<br />

Daum Thomas: (zu Greminger Thomas) Da ich während 24 Jahren Mitarbeiter<br />

bzw. Chef von SWISSMEM war, bin ich in dieser Frage etwas<br />

vorbelastet. Natürlich war es nie möglich, die Bedürfnisse der schweizerischen<br />

Sicherheitskräfte einzig mit <strong>Schweizer</strong> Rüstungsgütern zu befriedigen.<br />

Die Rüstungsindustrie hat sich stets auf gewisse Dinge spezialisiert<br />

und über längere Zeit einige Breite halten können. Nichtsdestotrotz ist<br />

die Aufrechterhaltung einer Grundkapazität und einer Basiskompetenz<br />

auch im Austausch sowohl in die Breite wie in die Tiefe wichtig. Ich bin<br />

überzeugt, dass selbst mit einer Rüstungsindustrie von minimaler Grösse<br />

– wir sprechen hier von 5000–7000 Arbeitskräften – ein Know-how-<br />

Transfer zwischen Zivilen und Armee stattfinden kann, der beiden Seiten<br />

nützt. Wo man den Schwerpunkt für eine kleine Rüstungsindustrie setzt,<br />

steht auch in Abhängigkeit zu zeitlich gegebenen Umständen. Angesichts<br />

des Standortes wird es sich hierbei meist um hochtechnologische Rüstungsgüter<br />

handeln.<br />

Zwahlen Pedro: (zu Daum Thomas) Sie haben den grossen Teil des<br />

Einkommens der <strong>Schweizer</strong> Wirtschaft erwähnt, das im Ausland erzielt<br />

wird; Sie haben auch die Bedeutung des Schutzes der Verkehrswege<br />

angesprochen, wie auch die Wahrung des Marktzugangs oder den Schutz<br />

von <strong>Schweizer</strong> Geschäftsleuten im Ausland. Wie soll die <strong>Sicherheitspolitik</strong><br />

diese grosse Bedeutung der wirtschaftlichen Interessen im Ausland<br />

berücksichtigen?<br />

Daum Thomas: (zu Zwahlen Pedro) In der Tat ist die Vernetzung mit<br />

dem Ausland, insbesondere, was den Export betrifft, in den letzten 15<br />

Jahren viel stärker geworden. 1990 erreichten wir wertmässig etwas mehr<br />

als die Hälfte der heutigen Exportquote. Auch bezüglich der Wertschöpfungsketten<br />

sind wir extrem mit dem Ausland vernetzt. Alle diese Verbin-<br />

334

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!