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Umstrittene Schweizer Sicherheitspolitik ... - ETH Zürich

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Kantone, Polizei, Bevölkerungsschutz<br />

Wohin geht die Entwicklung?<br />

Die Beantwortung dieser Frage erfordert prognostische Fähigkeiten, über<br />

die zu verfügen wir uns nicht anmassen. Und wie schwierig Prognosen<br />

auch auf sicherheitspolitischem Gebiet sind, haben uns die vergangenen<br />

Jahre und Jahrzehnte zum Teil bitter vor Augen geführt. Deshalb werden<br />

wir die Frage «Wohin geht die Entwicklung?» modifizieren in «Wohin<br />

könnte die Entwicklung gehen?»<br />

Ein Schlagwort unserer Zeit lautet «Globalisierung». Mit diesem<br />

Begriff verbinden wir Hoffnungen und Erwartungen, Ängste und<br />

Befürchtungen, je nach Naturell und Betroffenheit.<br />

Eine multikulturelle Gesellschaft öffnet den Blick für andere, macht<br />

toleranter und fördert das Verständnis für und das Zusammenleben von<br />

Kulturen, Rassen und Religionen – sagt man. Wirtschaftliche Verflechtungen<br />

und globale Investitionen, der freie Zugang zu allen Märkten<br />

dieser Welt und die Öffnung der Grenzen schaffen positive Abhängigkeiten,<br />

führen zu gemeinsamen Interessen, weiten den Horizont und<br />

überwinden Schranken – sagt man.<br />

Die Welt als ein Finanzmarkt, der freie und ungehemmte Strom von<br />

harter Währung und Monopoly-Geld bildet Vertrauen, baut regionale<br />

Abhängigkeiten ab, schweisst zusammen, verringert den Abstand zwischen<br />

Reichen und Armen, zwischen Satten und Hungrigen, zwischen<br />

Privilegierten und Unterprivilegierten – sagt man.<br />

Der Export von Menschenrechten – von wem wohin auch immer –,<br />

Menschenwürde global anerkannt und verwirklicht, schaffen eine Weltordnung<br />

und sichern den Weltfrieden – sagt man, hofft man.<br />

Eine realistische Betrachtung der Weltlage hält aber diesen Annahmen,<br />

Vermutungen und Unterstellungen nicht Stand. Wir sind heute<br />

weit entfernt von einer friedlichen Welt. Wir sind weit entfernt von<br />

Gerechtigkeit und Menschenrechten für alle. Wir haben die Barrieren,<br />

die durch Kulturen, Rassen und Religionen errichtet werden, noch lange<br />

nicht überwunden, auch nicht vor der eigenen Haustür oder im eigenen<br />

Haus.<br />

Das soziale Gefälle in vielen Regionen unserer Welt ist nach wie vor<br />

unakzeptabel gross. Die Schere zwischen Armen und Reichen öffnet<br />

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