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Umstrittene Schweizer Sicherheitspolitik ... - ETH Zürich

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Bezüglich der allgemeinen Wehrpflicht bin ich der Ansicht, dass die<br />

Option einer vergüteten, freiwilligen Miliz überdacht werden sollte. Es<br />

ist jedenfalls hochproblematisch, wenn nur 50 Prozent der <strong>Schweizer</strong> ihre<br />

Wehrpflicht leisten. Bei einer freiwilligen Miliz könnten beispielsweise<br />

auch die Secondos eingezogen werden; denn die Armee ist durchaus ein<br />

wichtiger Integrationsfaktor.<br />

Diskussion<br />

Konrad Hummler<br />

Catrina Christian: In den grossen Zügen haben wir stets die Linie verfolgt,<br />

dass die <strong>Sicherheitspolitik</strong> die Vorbeugung, Abwehr und Bewältigung<br />

von kollektiven Gewaltanwendungen im Fokus haben soll. Würde<br />

das aber bedeuten, dass man die alltägliche Polizeiarbeit nicht in die<br />

<strong>Sicherheitspolitik</strong> integrieren soll?<br />

Hummler Konrad: Die Polizei sollte möglichst bürgernah organisiert<br />

sein. Ansonsten wird sie zu einem Instrument, das vom Bürger nicht<br />

verstanden und gar abgelehnt wird. Mir ist daher das Konzept, dass die<br />

kantonalen Polizeikorps bürgernah sind, sympathisch. Das bedeutet<br />

nicht, dass man diese Korps für grössere Übungen nicht zusammenziehen<br />

könnte. Im Armeestab haben wir viel über die Organisationsform der<br />

Carabinieri gesprochen. Würden wir diesen Weg aber gehen, bestünde<br />

die Gefahr, dass wir schleichend die offene Gesellschaft aufgeben würden.<br />

Die offene Gesellschaft lebt unter anderem davon, dass man die Sicherheitsorgane<br />

kennt. Obschon ich weiss, dass die Abgrenzungsprobleme<br />

gross sind, würde ich für eine Trennung dieser Bereiche plädieren.<br />

Greminger Thomas: Als eine der nationalen sicherheitspolitischen Interessen<br />

definieren Sie unter anderem den Beitrag bei Einsätzen der internationalen<br />

Friedensförderung. Sie haben aber nachgeschoben, dass ein<br />

solcher Beitrag von der Bevölkerung akzeptiert sein müsste. Wir wissen,<br />

dass diese Akzeptanz nicht vom Himmel fällt. Wie kann man also die<br />

kommunikative Herausforderung meistern, diese Akzeptanz herzustellen?<br />

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