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Umstrittene Schweizer Sicherheitspolitik ... - ETH Zürich

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Konrad Hummler<br />

entschärfen; ob aber die 500 Milliarden ausreichen werden, wage<br />

ich zu bezweifeln.<br />

Hieraus ist die Wahrscheinlichkeit abzuleiten, dass sich Staaten<br />

und auch Bündnisse destabilisieren könnten. Der Trend des globalen<br />

Austausches ist sehr stark infrage gestellt.<br />

b) Im sicherheitspolitischen Bereich hat sich eine Entpolarisierung<br />

ergeben. Das ist natürlich auf die Folgen der Wende von 1989<br />

zurückzuführen, da nur noch eine wirkliche Militärmacht übrig<br />

geblieben ist. Das Machtgefüge präsentiert sich demnach eher als<br />

Pyramide, an deren Spitze die USA sind, während Bündnisse oder<br />

andere Nationen eine untergeordnete Rolle spielen. Es stellt sich<br />

– nicht zuletzt nach der herrschenden Finanz- und Wirtschaftskrise<br />

– die Frage, ob die USA weiterhin eine Vormachtstellung<br />

einnehmen wird. Meines Erachtens ist die Rolle der USA durch die<br />

Stählung ihrer Fähigkeiten auf den internationalen Kriegsschauplätzen<br />

gestärkt worden; die USA sind die einzige Militärmacht,<br />

die in den letzten Jahren Krieg geführt hat und deshalb auch fähig<br />

ist, mit schwierigen Kriegsschauplätzen umzugehen.<br />

China wird seinen Machtanspruch verdeutlichen. China möchte<br />

eine Weltwährung etablieren, möchte mehr Einfluss haben im<br />

IMF. Die Zeit wird zeigen, ob sich China zu einem zweiten Machtpol<br />

hinaufschwingen kann.<br />

Weil die Volkswirtschaft von Russland etwas einseitig ausgerichtet<br />

ist und die Rohstoffpreise gesunken sind, ist Russland zurückgeworfen<br />

worden. Wenn nun Europa oder der IMF in Osteuropa<br />

versagen würden, wäre es nicht unmöglich, dass Russland in diesen<br />

Gebieten wieder an Einfluss gewinnen könnte.<br />

Aufgrund des finanziellen Engpasses, der durch das Versagen des<br />

Finanzsystems geschaffen worden ist, muss man nach dem Verlust<br />

des finanziellen Handlungsspielraumes in den westlichen Nationen<br />

fragen. Europa ist finanzpolitisch arg am Anschlag, weil das<br />

demographische Problem nicht gelöst ist; die demographische<br />

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