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Umstrittene Schweizer Sicherheitspolitik ... - ETH Zürich

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Verschiedene<br />

führen, ohne sich Rechenschaft zu geben, dass diese ihren Wert erst in<br />

klassischen konventionellen Operationen entfalten.<br />

3. Beteiligung an multinationalen Friedensoperationen<br />

(Exkurs)<br />

Während die Anstrengungen des Verteidigungsdepartements (VBS) und<br />

der Kantone für eine verbesserte zivil-militärische Zusammenarbeit im<br />

Innern vorangetrieben wurden und sichtbare Resultate zeitigten, bleibt<br />

die Friedensunterstützung mit militärischen Mitteln immer noch im<br />

Schatten. Die Verweigerung des Kaufs von Transportflugzeugen im Parlament<br />

und der auf die lange Bank geschobene Aufbau zusätzlicher personeller<br />

Kapazitäten für Auslandeinsätze zeigten deutlich, dass der Grundsatz<br />

«Sicherheit durch Kooperation» noch keineswegs verinnerlicht war.<br />

Überdies tragen auch die gesetzlichen Grundlagen den veränderten<br />

Einsatzbedingungen in Krisenregionen schon seit längerem nicht mehr<br />

Rechnung. Das Verbot, an robusteren Aktionen – an begrenzten Kampfhandlungen<br />

– zur Bereinigung von kritischen Situationen in Operationen<br />

zur Stabilisierung von Krisenherden teilzunehmen, macht es für die<br />

Schweiz praktisch unmöglich, überhaupt noch irgendwo mitzuwirken.<br />

Und es ist symptomatisch, dass es der Bundesrat 2006 nicht für nötig<br />

hielt, das Strategiepapier zur künftigen Gestaltung der militärischen<br />

Beteiligung an Friedensoperationen als interdepartementales «Produkt»<br />

durch den Chef des VBS und die Chefin des EDA im Rahmen<br />

einer Pressekonferenz persönlich vorzustellen und zu erläutern. Auf<br />

Grund seiner klaren Zielsetzungen böte dieses Dokument die Möglichkeit,<br />

sich vertieft mit der komplexen Materie zu befassen, ohne dass<br />

dafür ein neuer Sicherheitsbericht oder ein neues Armeeleitbild verfasst<br />

werden müssten.<br />

Auf einen einfachen Nenner gebracht, wird die Friedensförderung<br />

immer noch nicht als eine Hauptaufgabe betrachtet, die moderne<br />

Streitkräfte im Verbund mit politischen, diplomatischen, humanitären,<br />

wirtschaftlichen und polizeilichen Mitteln wahrnehmen sollten. Kein<br />

Wunder, dass auch die Strukturen der <strong>Schweizer</strong> Armee schwergewichtig<br />

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