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Umstrittene Schweizer Sicherheitspolitik ... - ETH Zürich

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Verschiedene<br />

Führungsübungen abzuhalten, nicht bequeme Seminare. Es geht darum,<br />

den Widerstand all jener zu brechen, die sich nicht schulen lassen wollen.<br />

Schneeberger Roger: Sie sprechen von globalen Krisen und wollen, dass<br />

die Schweiz eine Strategie alleine beübe. Ist das nicht widersprüchlich?<br />

Bachofner Hans: Die Schweiz muss nicht die Lösung für globale Krisen<br />

finden wollen, sondern die Folgen für die Schweiz durcharbeiten.<br />

Ausländische Kontaktpersonen können wir in der Übungsleitung selber<br />

darstellen, wie wir es immer taten.<br />

Schneeberger Roger: Das Üben von international kooperativem Handeln<br />

sollte nicht geschehen?<br />

Bachofner Hans: Das steht für die nächsten Jahre gewiss nicht im Vordergrund.<br />

Jetzt muss erst dringend das eigene Haus in Ordnung gebracht<br />

werden. Der im letzen Augenblick erfolgte Rückzug der <strong>Schweizer</strong> Armee<br />

aus einer im Rahmen der Partnerschaft für den Frieden durchgeführten<br />

NATO-Manöverübung in Georgien sollte Alarmglocken läuten lassen.<br />

Naives Spiel mit dem Feuer muss radikal unterbunden werden.<br />

Greminger Thomas: Als Historiker weckt es Skepsis in mir, wenn Politologen<br />

in so knapper zeitlicher Distanz zu Geschehnissen schon Strukturperioden<br />

zu definieren beginnen. Ich bin nicht so sicher, dass man in<br />

50 Jahren noch von denselben Umbrüchen sprechen wird, die Sie jetzt<br />

diagnostiziert haben.<br />

Was sehen Sie als Auslöser für den von Ihnen als dritten genannten<br />

strategischen Umbruch: den Georgien-Krieg oder die Wirtschaftskrise?<br />

Bachofner Hans: Ich beneide die Historiker, die rückwärtsblickend<br />

Ereignisketten in zwingender Abfolge analysieren können. Vorwärtsblickend<br />

geht das nicht. Vor 50 Jahren konnte man sich nicht vorstellen,<br />

was wir inzwischen erlebten. In 50 Jahren wird man die tektonischen<br />

Machtverschiebungen im Gefolge der missglückten Interventionskriege<br />

und der Wirtschaftskrise gewiss anders beurteilen als wir mit Zukunfts-<br />

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