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Umstrittene Schweizer Sicherheitspolitik ... - ETH Zürich

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Kantone, Polizei, Bevölkerungsschutz<br />

Ich denke, wir müssten versuchen, zusammen mit der Politik, mit<br />

dem VBS und mit den Kantonen, in den nächsten fünf Jahren nach<br />

Lösungen zu suchen. Ich möchte auf drei Punkte hinweisen:<br />

1. Grundausbildung: Die Grundausbildung müsste Sache des Bundes<br />

werden (inkl. Finanzierung). Das heisst, dass alle Zivilschutzpflichtigen<br />

von Genf bis Romanshorn nach den gleichen Grundsätzen<br />

ausgebildet werden.<br />

2. Materialfrage: Über diese Frage diskutieren wir schon seit dreissig<br />

Jahren. Das Material ist veraltet. Wir haben keine Mobilität. Auch<br />

hier müssen wir nach Lösungen suchen und uns nicht alte «Puchs»<br />

von der Armee schenken lassen.<br />

3. Schutzdienstpflicht: Sie haben gesagt, Sie hätten zu wenig Leute. Ich<br />

behaupte, weniger wäre mehr. Das würde eine längere Grundausbildung<br />

und eine Schutzdienstpflicht analog zur Armee bedeuten.<br />

Schneeberger Roger: Im Polizeibereich arbeitet man bei besonderen oder<br />

ausserordentlichen Ereignissen regional oder sogar gesamtschweizerisch<br />

zusammen. Wäre das keine Option für den Zivilschutz, wenn man knapp<br />

ist an Personal und an Mitteln?<br />

Donzé Walter: (zu Schneeberger Roger) Doch, diese interkantonale Hilfe<br />

ist eigentlich Usanz. Aber sie kann gefährdet sein, wenn die Verantwortlichen<br />

eines Kantons sagen: Sie haben gespart, jetzt müssen Sie selber<br />

schauen! Diesem Problem muss man begegnen. Ich bin für Solidarität.<br />

Es sollte ein Modell sein, das nicht auf dem Maximum basiert, sondern<br />

das hilft, ein Ereignis mit vereinten Kräften zu bewältigen. Es geht mir<br />

darum, dass wir auch unter den Partnern des Bevölkerungsschutzes eine<br />

optimale Zusammenarbeit haben. Im Kanton Bern wurde nach den<br />

Unwettern 2005 intern eine Weisung erlassen, wonach die Feuerwehr<br />

nach 24 Stunden durch den Zivilschutz abgelöst werden soll. Auch hier<br />

spielt das Finanzierungsmodell eine Rolle. Die Feuerwehr hat sich aus<br />

Einsatzeifer möglichst lange der Sache angenommen. Die Zivilschutzkräfte<br />

wären da gewesen, kamen aber nur beschränkt zum Einsatz. Das<br />

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