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Umstrittene Schweizer Sicherheitspolitik ... - ETH Zürich

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Grüne Partei der Schweiz<br />

als Partner betrachten. Auch jenseits dieses Raumes gibt es keine<br />

konventionellen Angriffsarmeen. Ein militärischer Angriff auf<br />

unser Land ist deshalb unwahrscheinlich (wir stellen in diesem<br />

Zusammenhang auch das Aufwuchskonzept infrage). Wenn wir<br />

heute von Macht reden, geht es nicht um territoriale Eroberung<br />

bzw. Verteidigung, sondern um Beherrschung, Beeinflussung und<br />

Kontrolle – zum Beispiel der Rohstoffe, der Kommunikation und<br />

Finanzflüsse. Computer können heute mehr Schaden anrichten<br />

als Panzer.<br />

2. Zu den inneren Einsätzen: Wie Sie wissen, lehnen wir Einsätze<br />

der Armee wie beispielsweise bei der EURO 08 ab. Dafür haben<br />

wir die Polizei. Wir lehnen die Armee auch ab als Konkurrentin<br />

des lokalen Gewerbes. Die Terrorismusgefahr besteht. Wir fragen<br />

uns einfach: Was kann die Armee gegen Terrorismus machen?<br />

Präventiv sehen wir keine Möglichkeit. Was in Walenstadt geübt<br />

wurde, erinnerte an Situationen im Irak und in Afghanistan, aber<br />

wie die NZZ richtig festgehalten hat, geht es in der Schweiz nicht<br />

darum, gegen aufständische Organisationen zu kämpfen. Sinnvoll<br />

finden wir hingegen den Katastrophenschutz. Nur: Braucht es<br />

dafür Gewehre, Panzer und Kampfjets?<br />

3. Zu den Auslandeinsätzen: Von 1995 bis 2002 hat es so ausgesehen,<br />

als könnten die Auslandeinsätze zu einem wichtigen neuen Betätigungsfeld<br />

der Armee werden. Heute sind weniger als 300 Leute<br />

im Ausland (etwa 2 Promille des Armeebestandes). Ich glaube, es<br />

ist nicht übertrieben, wenn ich sage, dass die Diskussion über Auslandeinsätze<br />

vor allem eine Diskussion ist. Ausdruck dieser Offensive<br />

damals war beispielsweise 1996 der Beitritt zu «Partnership for<br />

Peace» oder 2001 das Ja zur Revision des Militärgesetzes. Seit 2003<br />

ist die Ausweitung der Auslandeinsätze eigentlich blockiert. Die<br />

Linke hat viel zu dieser Blockade beigetragen. Der Irak-Krieg hat<br />

bei ihnen zu einer Wende geführt («kein Blut für Öl!»). Ich glaube,<br />

hier liegt der Hauptgrund für diese Blockade. Nicht zu vergessen<br />

ist die militärische Marginalisierung der UNO durch die NATO.<br />

Das erschwert die Auslandeinsätze zusätzlich. Kommt dazu, dass<br />

die gesetzlichen Schranken aus dem Jahr 2001 immer bedeuten-<br />

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