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Umstrittene Schweizer Sicherheitspolitik ... - ETH Zürich

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Politische Parteien<br />

der werden. Ich erinnere an die Frage des UNO-Mandats oder an<br />

das Verbot, an Kampfhandlungen teilzunehmen. Im Zusammenhang<br />

mit der Armeekrise konnte man in der «NZZ» Folgendes<br />

lesen: «Und schliesslich wäre beizufügen, dass die schweizerischen<br />

gesetzlichen Schranken es praktisch verunmöglichen, in einem<br />

Umfeld aktiv zu werden, in dem zwischen Friedenserhaltung und<br />

Kampfhandlungen keine Trennlinie mehr gezogen werden kann.»<br />

Ich denke, wir sind uns einig, dass eine Gesetzesänderung in der<br />

Bevölkerung keine Chance hätte. Eine Ausweitung der Auslandeinsätze<br />

ist meines Erachtens für die sichtbare Zukunft nicht<br />

realistisch.<br />

Wie soll aus unserer Sicht eine <strong>Sicherheitspolitik</strong> aussehen?<br />

Die Neutralität bietet eine grosse Chance, sowohl für die Sicherheit unseres<br />

Landes als auch für die Stärkung der globalen Sicherheit. Neutralität<br />

ist kompatibel mit der UNO, denn die UNO ist ein Bund. Neutralität<br />

ist aber nicht kompatibel mit der NATO, denn die NATO ist ein Sonderbund.<br />

Neutralität ist kompatibel mit einer Politik, welche die Stärke des<br />

Rechts gegenüber dem Recht des Stärkeren durchsetzen will. Zu diesem<br />

Ausgangspunkt gehört natürlich die Distanz zu Armeen, die Krieg führen.<br />

Als Alternative sehen wir die UNO. Dieses universelle Organ muss<br />

gestärkt werden. Da muss die Schweiz wieder einen grösseren Beitrag<br />

leisten. Die Schweiz soll grundsätzlich auf militärische Auslandeinsätze<br />

verzichten. Ausnahmen sehen wir bei UNO-Missionen. Die Schweiz<br />

soll sich auf die zivile Friedensarbeit konzentrieren (Früherkennung von<br />

Konflikten, Minenräumung). Das wäre ein richtiges Nischenprodukt.<br />

Das Geld, das die Schweiz bei Militärausgaben einsparen kann, soll in<br />

die Entwicklungspolitik und in die Katastrophenhilfe gehen. In diesem<br />

Zusammenhang sehen wir einen starken Ausbau des Katastrophenhilfekorps<br />

sowohl im Inland wie im Ausland. Die Schweiz soll die Bestrebungen<br />

für den Atomabbau unterstützen. Dazu gehört sicher auch, dass<br />

die Schweiz keine Waffen in Konfliktgebiete liefert. Zu unserer Sicher-<br />

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