28.12.2012 Aufrufe

Umstrittene Schweizer Sicherheitspolitik ... - ETH Zürich

Umstrittene Schweizer Sicherheitspolitik ... - ETH Zürich

Umstrittene Schweizer Sicherheitspolitik ... - ETH Zürich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Verschiedene<br />

in welchem solche zum Tragen kommen könnten, zu wenig in Rechnung<br />

gestellt wird. So stehen beispielsweise Übungen für Operationen zur<br />

Raumsicherung auf einem hohen taktischen und technischen Niveau.<br />

Ihnen liegen aber zumeist Lagen zugrunde, wie sie in Afghanistan und<br />

im Irak zu beobachten sind. Mit Aktionen paramilitärischer Verbände<br />

wird die Schweiz jedoch wohl kaum je konfrontiert sein.<br />

In der Schweiz geht es vielmehr darum, Truppen, die für subsidiäre<br />

Sicherungsaufträge eingesetzt werden, für die spezifischen zivil-militärischen<br />

Kooperationsformen zu schulen und sie mit den komplexen gesellschaftspolitischen<br />

Bedingungen militärischer Tätigkeit zu sensibilisieren.<br />

In diesem Lichte betrachtet ist eine Beurteilung von General George<br />

Casey, des Stabschefs der US Army, von Interesse: Kürzlich erklärte dieser<br />

Offizier, der die multinationalen Streitkräfte im Irak geführt hatte, dass<br />

er immer geglaubt habe, dass die Ausbildung für den Kampf die beste<br />

Voraussetzung sei, um auch in Stabilisierungsoperationen bestehen<br />

zu können. Nach seinen im Irak gewonnenen Erfahrungen sei er nicht<br />

mehr sicher, ob dies stimme, denn diese Aufgaben lägen auf einer ganz<br />

anderen Ebene und verlangten nach entsprechend anderen Fähigkeiten.<br />

Solche Überlegungen müssten auch in der Schweiz vertieft analysiert<br />

werden. In den früheren Territorialregimentern verfügt man über<br />

Verbände, die auf Aufgaben im Inneren zugeschnitten waren. In diesem<br />

Zusammenhang stellt sich die Frage, ob es nicht zweckmässig wäre, eine<br />

Polizeireserve des Bundes zu schaffen. Kern einer solchen könnte beispielsweise<br />

die Militärische Sicherheit bilden.<br />

In den Augen mancher Politiker und Offiziere soll der neue Sicherheitsbericht<br />

auch Klarheit über Doktrin, Organisation und Ausrüstung<br />

geben. Angesicht der in Europa herrschenden strategischen Lage sind<br />

Voraussagen über eine allfällige militärische Auseinandersetzung mit<br />

konventionellen Mitteln schlicht und einfach nicht möglich. In diesem<br />

Sine äussern sich auch jüngere und jüngste ausländische Sicherheitskonzeptionen<br />

wie beispielsweise das neue französische Weissbuch. Wer heute<br />

eine klare Einsatzdoktrin und ebenso klare Aufträge für die Verteidigung<br />

des Landes verlangt, geht von vorgefassten Meinungen aus oder orientiert<br />

sich an Kriegsbildern der Vergangenheit. Eine konventionelle<br />

556

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!